Gute Töchter mit zu viel Fantasie

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evelynm Avatar

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Rachels und Pattys Mutter kümmert sich nicht weiter um die beiden. Da ihnen der Anschluss für den Fernseher gekappt wurde, ist die weite Landschaft hinter dem Haus und der Berg ihr kleines Paradies, in dem sie spielen, lachen und andere Menschen beobachten. Sie denken sich Geschichten über ihre Nachbarn aus oder über sich selber. Von ihrem geliebten Vater mit italienischen Wurzeln haben sie die Liebe zur Musik geerbt. Eines Tages wird eine junge Frau ermordet und genau am Berg, wo die beiden Mädchen immer spielen, gefunden. Ihr Vater bitte sie vergeblich, dem Berg fern zu bleiben. Rachel, die Erzählerin der Geschichte, will den Mord aufklären; verfügt sie doch über „hellseherische“ Fähigkeiten/Visionen. Der Vater der Mädchen – Kriminalkommissar und Leiter der Mordkommission – interessierte sich schon immer für andere Frauen, was letztlich zur Trennung von seiner Frau geführt hat. Weitere 3 junge Frauen werden innerhalb von 6 Wochen tot aufgefunden, nach demselben Muster ermordet wie die ersten Toten. Der Mörder bekommt den ironischen Beinamen Sunset Strangler. Vier weiter Frauen werden auf die gleiche Art und Weise ermordet, ohne dass die Mordkommission auch nur eine einzige Spur hat. Rachel kann sich eines Nachts in den Mörder hineinversetzen bzw. befindet sich kurzzeitig in seinem Körper. Sie will Schriftstellerin werden und recherchiert über den ihr unheimlichen Nachbarn, dessen Frau plötzlich nicht mehr gesehen wird. Das Morden geht weiter und Rachels Visionen werden immer schauerlicher. Ihr Vater wird zusehends dünner und altert, wiegen doch die unaufgeklärten Morde schwer auf seinen Schultern. Schließlich wird er vom Fall abgezogen und das FBI wird eingeschaltet. Während Rachel einer vermeintlichen Beziehung mit dem egoistischen Teddy nachhängt, wird ihre Schwester Patty ein Basketballstar. Rachel und Patty entdecken ein Geheimnis ihres Nachbarn Mr Armitage, der sich heimlich Frauenkleider anzieht. Rachel verfällt der Vorstellung, dass er der Sunset Strangler ist. Sie will für seine Überführung sorgen und bringt damit die Karriere ihres Vaters in Gefahr.
Durch die vielen Zeitsprünge und Wiederholungen gerät die Erzählung recht langatmig und erschwert das Lesen. In einer Art Biographie wird die Geschichte zweier Schwestern, die ihren Vater über alle Maßen lieben und verehren, erzählt. Falsch verstandene Vaterliebe und zu viel Fantasie führt zu einer folgenschweren Tat. Rachel ist vom Sunset Strangler besessen und auch von der Idee, ihren Vater zu rehabilitieren; nach all den Zeitsprüngen und der ausführlichen Erzählung von Rachels Kindheit mit ihrer geliebten Schwester, endet der Roman dann doch relativ schnell. Die Geschichte ist spannend, doch das Ende kommt sehr abrupt.