Ein Krimi unter vielen

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punqangel Avatar

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 Ein sechzehnjähriger Junge kehrt eines Abends nicht mehr von seiner Freundin zurück nach Hause. Nachdem er sie gegen zehn Uhr verließ, verläuft sich die Spur zu dem Teenager im Sand. Der Ermittler Haraldsson erhält den Fall, ist aber davon überzeugt, der Junge wäre bloß abgehauen, säße in Stockholm oder wäre auf der Suche nach seinem Vater.

Im Prolog wird der Mord eines Jungen durch einen Mann beschrieben. Der Mann sieht sich selbst nicht als Mörder, er rechtfertigt die Tat, indem er meint, es wäre zu einem höheren Wohl geschehen. Später lernt man den Mann Sebastian Bergmann kennen, welcher offenbar mit einer tiefen Schuld zu kämpfen hat, doch sein unbekanntes Trauma liegt bereits fünf Jahre zurück. Ob es sich bei dem Trauma um den Mord vom Prolog handelt, ist unbekannt, ebenso, ob es sich um den verschwundenen Jungen handelt. Vielleicht handelt es sich auch nur um eine gezielt gesetzte Irreführung des Autors.

Schließlich finden die Ermittler die Leiche des Jungen, welche in einem Tümpel lag, was wieder auf eine Irreführung hindeuten könnte, da die Leiche vom Prolog in einen See geworfen wurde. Liest man sich allerdings den Klappentext durch, merkt man gleich, dass Sebastian Bergmann nicht der Mörder ist, was die Vermutungen über eine Irreführung bestätigt. Es handelt sich bei diesem Mann um den Kriminalpsychologen, welcher Frau und Kind bei einem Unfall verloren hat. Leider nimmt der Klappentext hier etwas voraus, was einem sehr viel Spannung versagen wird.

 

Das Buch ist in authentischer Sprache geschrieben, ohne Wörter zu verwenden, welche das Vokabular der Protagonisten überschreiten würden. Es spricht einige wichtige Themen an. Der ermittelnde Polizist nimmt den Fall des verschwundenen Teenagers nicht ernst, da er ihn als einen Ausreißer abtut. Er verbringt seine Zeit lieber mit dem Versuch, seine Frau durch lieblosen Sex zu schwängern, wobei man sich fragen muss, warum die beiden überhaupt ein Kind wollen, wenn sie sich nicht einmal genug lieben, um so sonst häufiger Sex zu haben. Die Leiche wird von ein paar minderjährigen Pfadfindern gefunden, welche anschließend psychologische Betreuung brauchen, eine Situation, die sich bestimmt auch häufig in der Realität wiederfindet.