Eine (herzlose) Leiche für den herzlosen? Psychologen

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Der 16jährige Schüler eines Eliteinternates in Västeras Roger Eriksson kommt nach dem Besuch seiner Freundin nicht mehr nachhause zurück.

Durch eine Polizeipanne wird erst Tage später mit der Suche nach Roger begonnen. In deren Verlauf wird die Leiche von Roger in einem Waldtümpel gefunden. Bei der Obduktion wird die leitende Kommissarin Kerstin Hanser mit dem schaurigen Detail konfrontiert, das der Mörder Rogers Herz entfernt hat. Deshalb schaltet Kerstin Hanser das Team der Reichskriminalpolizei um Torkel Höglund in die Ermittlungen ein.

Zeitgleich reist der Psychologe Sebastian Bergman nach Västeras um den Verkauf seines Elternhauses abzuwickeln. Bergman, der schwer traumatisiert aus seinem bisherigem Leben als Polizeipsychologe geworfen wurde, und seitdem als sexbesessener Egozentriker seine Zeit verbringt, stolpert direkt in Torkels Ermittlungen hinein. Als Bergman eine für sein weiteres Leben wichtige Information braucht, und er nur über Torkel und Team an diese Information herankommt, überredet er seinen alten „Freund“ ihn an den Ermittlungen mitarbeiten zulassen. Über diese Neuigkeit ist zuerst keiner in Torkels Team begeistert. Doch bald wird Sebastians psychologisches Fachwissen für den Fall unentbehrlich.

Das Autorenduo entwickelt geradlinig und ohne viel umschweife ein komplexes Szenario, in dem sich ein ruhiger subtiler unaufgeregter Krimi entwickelt. In dem auch den vielen menschlichen und psychologischen Entwicklungen der verschiedenen Charaktere Raum gegeben wird. Trotzdem wird die Geschichte nie langweilig, ganz im Gegenteil, erst dadurch entwickelt sich ein richtig guter psychologischer Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt.

Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle mit Sebastian Bergman und Torkel Höglund.