Packend, fesselnd - meine neue Lieblingsreihe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchfan Avatar

Von

Ich gebe zu, ich bin kein Fan von Wallander. Auch manch anderen skandinavische Krimi finde ich eher gewöhnungsbedürftig - zu düster, zu schwer. Jussi Adler Olsen ist für mich die rühmliche Ausnahme, aber hier ist ihm jemand dicht auf den Fersen. "Der Mann der kein Mörder war" ist eine Meisterleistung.

Im kleinen schwedischen Ort Västeras wird die Leiche eines Jungen gefunden, grausam hingerichtet. Das Herz wurde ihm herausgerissen. Die regionale Polizei ist mit dem Fall überfordert, Fehler reiht sich an Fehler - so wird die Reichsmordkommission gerufen. Das 4-köpfige Team könnte unterschiedlicher nicht sein: der nette, etwas eigenbrötlerische Torkel, der die Ermittlungen leitet; die perfekte Dame der Spurensicherung, der junge Techniker und die ehrgeizige Vanja. Als der seltsame Psychologe Sebastian Bergmann zum Team stößt, sind die anderen wenig begeistert. Sebastian war vor einigen Jahren ein brillanter Profiler, aber das Schicksal hat ihn beinahe zerstört. Seine Frau und seine kleine Tochter sind beim Tsumani gestorben - Sebastian hat dieses Trauma nicht verwunden. Er ist eigentlich in Västeras, um das Haus seiner Eltern zu verkaufen. Nebenbei recherchiert er an einem privaten Fall, er scheint eine Tochter zu haben, von der er bis jetzt nichts wusste. Daher wendet er sich an das Team um seinen alten Kumpel Torkel - er will in die Ermittlungen einbezogen werden, um seine eigene Recherche voranzutreiben. Der Fall an sich, ist ihm anfangs reichlich egal. Sebastian Bergmann ist ein Kotzbrocken, ein unsympathischer Typ, der mit niemandem kann und nur an sich selbst denkt. Dennoch berührte er mich - sein tragisches Schicksal und sein zynischer Humor, machen einen faszinierenden Mann aus ihm. Den Ermittlern eröffnet sich ein Labyrinth aus Liebeleien, Intrigen und Hass. Am Ende ist der Mörder einer, der keiner sein wollte und eigentlich auch keiner ist und auch wie aus Versehen zum Schauplatz gerät. Eine Tragik für die ganze Familie, der Sebastian Bergmann auch zu nah gekommen ist. Seinen privaten Fall löst er auch und ist schockiert über das Ergebnis - seine Tochter stand während der Ermittlungen vor seiner Nase und hat ihn hassen gelernt. Werden sich Vanja und er annähern? Wird er ihr gestehen, dass sie seine Tochter ist? Mehr dazu erfährt der Leser in dem Nachfolge-Krimi "Die Frauen, die er kannte", der das tolle Debüt noch übertrifft.