Hala Alyan hat mit "Häuser aus Sand"nicht nur eine gute Geschichte geschrieben, sondern auch ein sehr wichtiges Buch. Wir alle erinnern uns noch an den Irakkrieg, an Nine-Eleven, wissen, dass ein ebenso fürchterlicher Krieg zur Zeit in Syrien tobt und wollen doch alles möglichst gar nicht wissen, denn wir leben hier und nicht dort. Dieses Buch aber ist so überzeugend und gut geschrieben, dass wir uns nicht wehren können: Wir müssen uns mit diesem Thema beschäftigen, denn man liebt ausnahmslos alle Charaktere. Salma, die erste, die ihre Heimat Paästina verlassen musste, um in den Irak zu fliehen. Ihre Kinder Alia, Mustafa und Widad, die mit ansehen, wie der Sechstagekrieg ihnen endgültig ihr Geburtsland nimmt. Und schließlich deren Kinder und Enkelkinder, die wiederum aus dem Irak fliehen müssen und zurückkehren in den Wohnort ihrer Gromutter. So schließt sich der Kreis. Alyan macht große Zeitsprünge, aber alles bleibt sehr übersichtlich, da die Kapitel mit Jahr, Ort und Namen des jeweiligen Protagonisten überschrieben sind. Der Leser erhält so immer Puzzleteile der Handlung, die aber gut ineinander greifen. Man erfährt viel über die Lebensweise und das Denken der Familie, möchte manchmal weinen und dann wieder lachen. Ein wunderbares Buch!