Der Dino im Hamsterkäfig (und noch woanders)

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laberlili Avatar

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Auch wenn zeitgleich der zweite Band „Hamstersaurus Rex gegen Eichhörnchen Kong“ veröffentlicht wurde, so ist „Hamstersaurus Rex“ doch in sich geschlossen; aber dass man nicht auf den Nachfolger warten muss, ist meines Erachtens ein sehr geschickter Schachzug des Verlags: Denn „Hamstersaurus Rex“ ist ein so erfrischendes Kinderbuch, das es zweifelsohne gleich Lust auf weitere Geschichten des Hamsters mit dem Dino-Potential macht.
Vielfach wird dies als „Lektüre für Jungs“ beworben, aber diese Geschlechtsspezifität erschließt sich mir absolut nicht: Ich sehe dieses Buch eher für alle (haustier- und) dinobegeisterten Kinder an, die gerne tierische Abenteuergeschichten lesen. Klar, Sam, der Erzähler des Romans, ist männlich und eine weitere zentrale Figur ist der Schulrowdy; die Klassenstreberin ist eher ärgerlich bis nervig und Sams beste Freundin wird von diesem schließlich weitgehend außen vor gelassen, wodurch das Thema „Vertrauen/Loyalität“ thematisiert wird, aber auch junge Leserinnen dürften sich hier durchaus angesprochen fühlen.

Die gebundene Ausgabe des Romans ist sehr kindgerecht gestaltet: Die komplette Geschichte wird immer wieder durch kleine Skizzen aufgelockert, die auch zur Erzählung Sams passen, der selbst leidenschaftlich gerne zeichnet und Karikaturen anfertigt. Zudem ist der Schriftgrad ebenso wie der Zeilenabstand etwas höher angesetzt als im durchschnittlichen „Erwachsenenroman“, so dass Erstleser beispielsweise auch keine Schwierigkeiten haben sollten, plötzlich in den Zeilen zu verrutschen.

Die Leseempfehlung „ab 9“ sehe ich zudem als Selbstleseempfehlung an: Ich meine, dass man dieses Buch getrost auch schon Erstklässlern kapitelweise als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen könnte; inhaltsmäßig hätte ich da gar keine Bedenken.
Für mich spielt „Hamstersaurus Rex“ in nahezu der gleichen Liga wie Rob Dews „A Mammoth Problem“, was mich dereinst schon schwer begeistert hatte (und was bisher aber doch noch sehr unbekannt und auch noch nicht übersetzt worden ist): „Hamstersaurus Rex“ würde ich allerdings etwas vor jener Geschichte, sowohl vom Anspruch als auch von der Zielgruppe her, setzen, sozusagen als „Vorstufe“ bezeichnen, da „Hamstersaurux Rex“ doch auch noch mehr in dieser, unseren realen Welt spielt und „A Mammoth Problem“ mit der außerirdischen Thematik noch mit deutlich mehr surrealer Skurrilität daherkommt.
Empfehlen würde ich definitiv beide Werke und auch, nachdem ich bislang nun nur „Hamstersaurus Rex“ kenne, würde ich ebenso dazu tendieren, gleich den zweiten Band „Hamstersaurus Rex gegen Eichhörnchen Kong“ anzuschaffen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Kind den Hamstersaurus so blöd finden könnte, dass es dieses Buch weder überhaupt auslesen noch eine weitere Geschichte um den eigenwilligen Dino-Hamster prinzipiell ablehnen würde. (Angesichts der nun bald anbrechenden Zeit: „Hamstersaurus Rex“ kann ich mir auch ganz gut im Nikolausstiefel steckend vorstellen und bis auch ein eher langsam lesendes Kind die Geschichte zu Ende gelesen hätte, käme es wohl zeitlich recht passend hin, den zweiten Band dann unter den Weihnachtsbaum zu legen.)