Denkanstöße und alte Bekannte

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Ich muss gestehen, ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch gegangen. Natürlich hat es eine schöne, schlanke Frau, die als Model arbeitet leicht, glücklich zu sein, muss sie also noch ein Buch darüber schreiben? Vielleicht hab ich auch ein wenig außer Acht gelassen, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat und auch schwierige Phasen durchlebt, das scheine nicht nur ich allzu schnell zu vergessen.
Der Ratgeber ist nicht schlecht, viele Dinge, die Shermine Shahrivar anspricht sollten öfter von schönen Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, gesagt werden. Gerade die Kapitel zu Beziehungen und Spiritualität haben mir gut gefallen, geben neue Denkanstöße und weisen nochmal darauf hin, worauf es wirklich ankommt. Auch die Rubrik Sexualität ist lesenswert, nicht weil es Tipps für besseren Sex gibt, sondern weil wir unsere Sicht auf Sexualität endlich revolutionieren müssen und da trägt das Buch seinen kleinen Beitrag bei. Ernährung und Sport sind die üblichen Verdächtigen, neu sind die Erkenntnisse nicht, schaden tun sie aber auch nicht.
Was ich etwas schade finde ist, dass Shermine Shahrivar das Buch zur Selbstdarstellung nutzt, nicht indem sie ihre eigene Geschichte mit einbaut, das finde ich mutig und gut, sondern indem auf jeder dritten Seite ein perfektes Modelfoto erstrahlt, obwohl sie anfangs noch vor der verfälschten Realität der Social Media gewarnt hat.