Happy life ohne Diät

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anna-karenina Avatar

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Der Titel lässt eine Diät vermuten, die Shermine Shahrivar entdeckt hat und bei der man zugleich Gewicht verlieren und glücklich sein kann, aber zu früh gefreut. Anders als gedacht geht es in ihrem kleinen Büchlein um alles andere als Diäten. Eine Mischung aus Biografie und Ratgeber soll dem Leser hier in 141 Seiten zeigen, wie Shermine zu einem glücklicheren Leben gekommen ist. Es ist eine Art Selbstdarstellung, in der sie zeigen will: „Leute, so läuft es bei mir, versucht es doch auch mal so“. Das ist nicht immer so realitätsnah, aber nun einmal genauer: 7 Kapitel, unteranderem Beziehungen, Spiritualität und Ernährung werden hier besprochen. Es fällt auf, dass es keinen richtigen roten Faden gibt. Es wird das angerissen, was man auch selbst zu den Säulen des eigenen Lebens zählen würde. Und dann werden Ratschläge erteilt, eingebettet in Erfahrungen, die sie selbst gemacht hat: In Beziehungen ist es wichtig, sich nicht aufzuopfern, bei der Ernährung sollte man auf gesunde Lebensmittel achten, nicht hungern und ach ja Intervallfasten ist super. Leider nichts Neues, alles schon mal gehört, alles schon mal gelesen. Natürlich ist es schwierig in der Welt etwas Neues zu erzählen, was es noch nie vorher gab, aber braucht man wirklich ein Buch, dass alles nur oberflächlich anreißt und in keinem Kapitel in die Tiefe geht. Es wirkt leider wie gewollt, aber nicht gekonnt. Es wurde alles genau so niedergeschrieben, wie die Autorin es gerade im Kopf hatte. Leider sticht es hier nicht in der Welt der Ratgeber heraus und für eine Biografie ist es wiederum zu oberflächlich aus ihrem Leben erzählt. Es ist nichts Ganzes und nichts Halbes.

Aber neben der ganzen Kritik auch mal etwas Positives: Ich habe viele Rezensionen gelesen, die gezeigt haben, dass viele Leser sich durch Shermines Buch motivierter fühlen, die sich Anregungen und Tipps zu Herzen nehmen und vielleicht jetzt achtsamer durch ihr Leben gehen, vielleicht sich selbst jetzt mehr schätzen und versuchen Missstände in ihrem Leben zu ändern. Wenn diese positiven Effekte tatsächlich bei einigen Lesern eintreffen, dann ist es- denke ich- genau das, was Shermine erreichen wollte. Für mich kratzt das Buch zu sehr an der Oberfläche und geht nicht in die Tiefe. Es bietet die ein oder andere Anregung, über einige Dinge in seinem Leben näher nachzudenken, mehr aber nicht und vor allem hebt es nicht aus der Masse heraus, weswegen ich das Buch nur an Fans weiterempfehlen würde.