Gutes Werk, nicht vollendet

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eleisou Avatar

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Colton Whiteheads neuestes Werk ist eine Rückkehr nach Harlem in dem Jahren 1959-1961. Er ruft das Gefühl der Zeit und des Ortes hervor. Jedes seiner Worte dien dazu, die Sehenswürdigkeiten, Gerüche und Geräusche des Ortes hervorzubringen. Seine Beschreibungen haben mich fasziniert. Es war unmöglich, nicht jede Szene vor Augen zu haben, so üppig waren die Beschreibungen.
Ray Carney konnte der Sohn eines Kleindiebes sein, aber er versucht sich als aufrechter Bürger durchzuschlagen. Sein Hauptbrot ist sein Möbelgeschäft. Sein Cousin Freddie hingegen ist auf der Suche nach dem großen Deal und zieht Ray mit hinein. Die Dinge mit Freddie laufen nie wie geplant und bereiten Ray immer Ärger. Doch während das Buch weitergeht, wird Ray immer weiter in die verworrene Welt hineingezogen und es ist faszinierend zu sehen, wie er versucht, seine Veränderung zu rationalisieren.
Whitehead kreiert Charaktere, die sich echt anfühlen. Nicht nur Ray, sondern auch Freddie, Elizabeth, Pepper. Dieses Buch hat viel zu erzählen: über Rache und unterdrückte Wut, Familienbeziehungen aber auch den Drang voranzukommen.
Trotzdem war ich nicht immer durchgehend begeistert. Die Geschichte war ungleich. Der Anfang war etwas langatmig. Der Humor lies ein wenig zu wünschen übrig. Harlem Shuffle ist ein Buch, das jedem Satz, jedem Wort seine Aufmerksamkeit verlangt. Die zweite Hälfte des Buches genoss ich mehr, es gab einfach mehr Entwicklung.
Alles in allem vergebe ich 4 Sterne, aber es hätten leicht 5 sein können.