Bruchlandung

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kristall86 Avatar

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Heiko Anrath liebt seine Familie, das Schach spielen und natürlich liebt er auch seinen Job. Er ist Manager einer AG und man legt große Hoffnung in die Zukunft des Konzerns. Aber in der Welt des Managements ist hart und dreht sich schnell. Und genau so schnell dreht es sich in Heikos Kopf momentan. Seine Kollegin Alexandra Keres hat ihm den Kopf verdreht und je mehr sie ihn zurück weist, desto mehr sehnt er sich nach ihr. Und da ist dann noch dieser Anruf des Headhunters der ihm einen sehr lukrativen Job anbieten schmackhaft machen will...Heiko Anrath weiß nicht mehr weiter. Will er wirklich sein ganzes Leben so ganz einfach umkrempeln? Lohnt es sich alles alte so hinter einem zu lassen? Aber um es mit der Schachsprache zu verdeutlichen: er ist definitiv nicht der König in seinem eigenen Spiel sondern der Bauer in der Partie eines Anderen. Wer geht hier Schach matt?

Simon Tanner hat mit „Harte Landung“ sein Debüt in der Literatur-Welt geschaffen. Seine Idee, über seinen Protagonisten Heiko Anrath in die Welt des Managerlebens zu blicken, ist gut aber seine Geschichte ist bei weitem noch nicht so ausgefeilt wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Story klang vielversprechend, modern und zeitgemäß. Nur leider habe ich recht schnell beim lesen feststellen müssen, das mich die Story weder vom Hocker haut noch das es meine Erwartungen erfüllen wird. Die Figuren des Buches blieben einfach oberflächlich, Protagonist Heiko Anrath kam als arroganter und selbstverliebter Jurist rüber, den man einfach nicht kennen möchte. Allein diese Abneigung ließ mich sehr negativ diese Geschichte verfolgen. Der Schreibstil von Tanner war ok. Sachlich, teilweise zu sachlich, phasenweise sehr unnatürlich und gewollt affektiert. Es gab Momente wo ich dachte „So redet kein Mensch!“...nein, tut mir Leid, aber das war definitiv nicht mein Roman. Hier hatte ich nach der Leseprobe einfach mehr erwartet aber ich hatte eine derbe Bruchlandung hinnehmen müssen. Keine Leseempfehlung meinerseits.