Die Geschichte eines Getriebenen

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m. e. Avatar

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In dem Roman wird das Leben, Lieben und eben die harte Landung in der Realität des Managers Heiko Anrath erzählt. Durch seinen nicht zu befridigenden Drang nach Anerkennung lässt er sich in eine berufliche Falle locken und zahlt einen hohen Preis. Passend zur Lebenskrise in der Mitte des Lebens, findet er die womöglich wahre Liebe in der attraktiven aber kühlen, analytischen Alexandra.
Die Thematik und Analyse der Motive eines klassischen Managers und Machertypens haben mir gefallen. Oder wie die Chefin des Protagnonisten sinngemäß sagt: "Selbst die reflektierten Männer sind erschrocken über ihre Ersetzbarkeit und die Option eines danach". Auch die beschriebenen diversen Wiedersprüche der Personen haben mich interessiert. Da hätte ich mir mehr Hintergrund zur Figur gewünscht anstelle der Beschreibung des eher rigiden Alltagsgeschehens. Dadurch sind bestimmte Handlungen blass für mich geblieben, aber man kann die Motive dennoch erahnen. Insgesamt hat mich das Ende und seine Bewältigung aus der Krise angesprochen. Der sprachliche Stil wirkte auf mich, sehr passend zum Milieu, nüchtern. Mich spricht das generell eher weniger an, das ist natürlich geschmackssache.
Eine Kaufempfehlung gibt es für alle, die mal in die Chefetagen schnuppern wollen. Da gibt es durch dieses Buch eine Menge zu entzaubern. Für Menschen die sich fragen ob das alles gewesen sein soll, könnte es auch interessant sein.