Überraschend anders!

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elfenfreund2001 Avatar

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„Harte Landung“ ist das Erstlingswerk von Simon Tanner, der selbst Jura studiert hat, als Journalist tätig war bevor er eine Managementkarriere begann. Dies merkt man im Roman deutlich, er weiß wovon er schreibt und das lässt den Roman zeitweise recht kühl erscheinen.
Das Cover gefällt mir sehr gut, passt zur Geschichte des Romans. Es wirkt edel und ist ein Hingucker.
Der Roman erzählt die Geschichte von Heiko Anrath, Ende 40, verheiratet, Familienvater und erfahrener Manager, der jederzeit eigentlich auf sein Bauchgefühl hört. Er steht plötzlich an einem Scheideweg seines Lebens.
Er verliebt sich in seine Arbeitskollegin Alexandra, die wieder Gefühle in ihm hervorruft, die er lange nicht mehr gefühlt hat. Evtl. ein neuer Job? Alles zu schön, um wahr zu sein. Denn er erhält dubiose Anrufe, die ihn dazu bringen sollen, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Doch was steckt dahinter? Ist er nur Mittel zum Zweck? Langsam erfährt er, dass er in allen Bereichen seines Lebens ersetzbar, austauschbar ist und wie sehr belastend diese Erkenntnis sein kann.

Von einem Top-Manager und einem liebenden Familienvater, zu einem einsamen Menschen, das ist die Geschichte von Heiko Anrath.
Ich selber habe mich etwas schwer mit dem Lesen getan und musste zeitweise den Roman aus der Hand legen, um nicht ganz die Lust am Lesen zu verlieren. Die Verhaltensweisen der Romanfiguren regten mich ein wenig auf, manchmal hätte ich gerne mit der Faust auf den Tisch geschlagen und mehr Aktion erwartet. Aber vielleicht macht dies ja den Roman aus.
Gefallen hat mir, das der Prolog sich im Epilog wieder findet und einiges damit offen lässt. Auch der Wechsel zwischen Tagebucheinträgen und der eigentlichen Geschichte locker alles etwas auf und regt zum Nachdenken an. Wie geht es weiter, was wird geschehen oder was ist geschehen?
Letztendlich ist der Roman lesenswert, obwohl er nicht ganz mein Genre ist.