Der andere Pianist

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jr17 Avatar

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Igor Levit passt nicht eins zu eins in den Klassik Betrieb. Ihm ist das klar. Dem Publikum ist das klar. Und feiert den Pianisten gerade deshalb. Aber warum eigentlich? Was macht ihn zu etwas Besonderem? "Hauskonzert" ist nun der Versuch, einer breiten Leserschaft Einblick in das Phänomen Levit zu geben - ein Versuch, der überzeugt.
Mit dem erfahrenen Journalisten Florian Zinnecker hat sich Levit einen erfahrenen Mann an die Seite geholt. Jemand, dem es scheinbar mühelos gelingt, aus dem Leben eines Menschen zu erzählen, der polarisiert. Über sich selbst sagt Levit "Ich bin ein sehr politischer Mensch". Trotzdem portraitiert Zinnecker hier nicht jemanden, der immer weiß, was er will. Sondern einen streckenweise verunsicherten Pianisten, der versucht, ein guter Mensch zu sein. Was ihm meistens zu gelingen scheint. "Ich bin zutiefst empfindlich", schreibt Levit im Buch, und: "Alles, was ich im Leben will von anderen, ist gesehen werden. Einfach gesehen werden". Damit gemeint ist allerdings nicht nur Aufmerksamkeit. Levit will als Mensch, als Individuum gesehen werden, nicht nur als jemand, der Beethoven so locker spielt, wie kaum ein anderer. Dieses Buch wird dabei helfen.