Auf der Überholspur des Lebens

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clara_fall Avatar

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Axi ist bisher nur als das brave Mädchen bekannt, obwohl ihr Leben bisher alles andere als leicht gewesen ist. Sie schwänzt den Physikunterricht, um sich mit ihrem Kumpel Robinson in Ernie's Cafè zu treffen. Er kann gar nicht glauben, was sie ihm dort verkündet - sie möchte abhauen und mit ihm eine Tour durch Amerika machen. Ihm ist der Plan, mit dem Greyhoundbus zu starten, viel zu brav und so klaut er sich die erstbeste Harley, mit der es auf die Überholspur ihres Lebens gehen soll, denn Axi verfolgt mit dieser Reise einen tieferen Sinn.
Das Buch liest sich wie ein Reisetagebuch, begleitet von Abbildungen der Hauptpersonen oder jeweiliger Reiseaccessoires. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und dadurch fliegt man einerseits mit Leichtigkeit durch das Buch und man fühlt sich oft hautnah dabei. Andererseits bekommt die Handlung im letzten Drittel des Buches eine angenehme Tiefe, die sehr zu Herzen geht und bei der man länger verweilen und nachdenken möchte.
Mir hätten lediglich fotografische Streiflichter der Reise genügt, ohne tatsächlich die Hauptakteure zu sehen zu bekommen. Es hätte die eigene Fantasie mehr angeregt. Dagegen haben die abgebildeten Personen für mich eher Modelcharakter und passen von ihrer optischen Verfassung oftmals nicht zur entsprechenden Situation. Das erinnert mich an lächerliche Bravo-Fotostorys und nimmt dem ansonsten sehr ernst gemeinten Buch etwas die Glaubwürdigkeit. Das Cover finde ich dagegen sehr schön gestaltet und ich hoffe, dass es vor allem viele jugendliche Leser ansprechen wird.
Der Autor James Patterson ist bisher durch seine Krimis bekannt geworden. Hier in dieser Story spürt man, wie von ihm selbst Erlebtes umgesetzt und eine tiefe Sehnsucht und Trauer verarbeitet wird - ein sehr menschlicher Zug.