Wat für e Booch!

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falo65 Avatar

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Axi und Robinson, zwei Teenager kurz vor dem Schulabschluss entfliehen der heimatlichen Kleinstadt „einer jener Orte, die im Rückspiegel am besten aussehen“ , und machen sich auf einen Trip durch die USA zu Orten von denen Axi meint, man müsse sie mal besucht haben. Statt wie von Axi geplant mit dem Greyhound Bus beginnen sie ihre Reise mit einer geklauten Harley. in den kleine Ort Bolinas, dessen Einwohner seit Jahrzehnten die Wegweiser vom Highway zum Ort abbauen, um einen Touristenstrom in das Dorf zu vermeiden, wird die Harley gegen ein Auto getauscht und weiter geht es. In Hollywood benutzen sie den Pool einer leerstehenden Villa, Im weiteren Verlauf der Geschichte werden die Dinge, die sie machen, immer verrückter, die Orte die sie besuchen skurriler. Axi ist zu Beginn des Buches, welches weitestgehend aus ihrer Perspektive erzählt wird, noch die intelligente, korrekte, gute Schülerin. Sie wird von Robinson "BM" als Abkürzung für braves Mädchen genannt, und will zunächst nur ihrem alkoholkranken Vater und dem Kleinstadtmief entfliehen, übertritt durch den Einfluss des lockeren Robinson aber immer häufiger die Grenzen der Legalität. Axi’s Mutter sagte kurz bevoe sie die Familie verließ „Reue ist Zeitverschwendung“, und so leben die beiden auf ihrer Reise Nach und nach erkennen die beiden, das da mehr zwischen ihnen ist als nur eine gute Freundschaft. Aber das Schicksal schlägt erbarmungslos zu...

Das Cover und die vielen, gut passenden schwarz-weiß Bilder im Inneren sorgen dafür, dass dieses Buch sich deutlich von vielen anderen abhebt, es macht einfach Spaß diese Buch anzuschauen.

Bücher über Road Trips quer durch die USA mag ich seit ich als Teenager vor über 30 Jahren "Meine Reise mit Charley. Auf der Suche nach Amerika" von John Steinbeck gelesen habe. Axi leiht Robinson vor Beginn der Reise das Buch "On The Road" von J. Kerouac, ein Klassiker der gedruckten Road Movies das quasi als Vorlage für die Reise , und vielleicht auch ein wenig für das Buch, dient. Dem Autoren James Patterson (sonst eher durch seine Krimis bekannt) und seiner Co-Autorin ist mit diesem Buch meiner Meinung nach ein schönes, bewegendes Buch gelungen, welches - wie schon das Erscheinen in der Reihe das junge Buch belegt - eher als Jugendbuch gedacht ist, aber auch sehr gut von reiferen Semestern gelesen werden kann. Man muss sich als Leser allerdings auf die recht schnelle Erzählweise einlassen, und akzeptieren, dass die Story in den heutigen stark überwachten USA unrealistisch erscheint.

Bis zum bitteren, tragischen Ende wird man durch den Roman gut unterhalten, weite Teile des Buches verbreiten eine humorvolle, sommerlich leichte Stimmung. Die Wendung die die Geschichte nimmt hat mich persönlich etwas gestört, rettet das Buch aber vielleicht davor, zu seicht und flach zu werden.

Insgesamt ein Buch, das ich - obwohl ich als ältere Mann sicher nicht zur primären Zielgruppe gehöre - nur empfehlen kann weil es mich unterhalten und berührt hat, mehr kann man von einem Buch nicht erwarten, oder wie sangen schon BAP über das Kerouac‘sche Vorbild „Wat für e Booch!“.