Die Hitze um die Ecke

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Michael Mann ist zurück. Er reiht sich ein in die wachsende Liste amerikanischer Filmemacher - von Quentin Tarantino bis Charlie Kaufman -, die in den letzten Jahren ihre Debüts als Schriftsteller gemacht haben. Mann tauscht Zelluloid gegen Druckerschwärze, doch seine Ambitionen bleiben ungebrochen. Mit der Unterstützung der erfahrenen Meg Gardiner kehrt er zurück in die Welt seines Meisterwerks von 1995, zurück in ein neongetränktes L.A., das bedrohlich auch auf dem Cover schimmert. Zurück zu zwei Männern - Vincent Hanna und Neil McCauley, die auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen und doch vielleicht die einzigen sind, die einander verstehen. Sie sind besessen, verbringen jede freie Minute ihres Lebens damit, das zu tun, was sie am besten können - Banküberfälle begehen auf der einen Seite, Bankräuber jagen auf der anderen. Die Leseprobe verspricht, dass wir nun mehr über ihre Vorgeschichte erfahren, und darüber, wie es mit Vincent Hanna nach den Geschehnissen des Films weiterging. Die Stellen lassen auf eine durch und durch cinematische Erfahrung hoffen. Schon im Prolog werden wir an den Banküberfall erinnert, mit dem der Film beginnt, und wieder hören wir die blechernen Schüsse, wir riechen die bleigetränkte Luft. Neil McCauley lebt im Film nach dem Motto: "Lass dich nicht an etwas hängen, das du nicht in 30 Sekunden verlassen willst, wenn du die Hitze um die Ecke spürst". Heat 2, das ahnt man schon nach kurzer Zeit, ist ein Buch an dem man hängen bleibt, eins, das man nicht verlassen will oder kann - schon gar nicht in 30 Sekunden.