Francois Lelord: Hector und Hector und die Geheimnisse des Lebens

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sabatayn76 Avatar

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Ich kannte von Lelord bisher nur das Audiobook „Hector und die Suche nach dem Glück“ (welches mir nicht gefallen hat) und war gespannt, ob sein neues Buch „Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens“ besser ist. Mein erster Eindruck: Nein!

 

Das Strickmuster ist ähnlich - durch alltägliche Erlebnisse und Erfahrungen mit anderen Menschen lernt man große Lebensweisheiten wie z.B. „Sorgen sind gut dafür, dass man mit ihnen lernen kann, sich das ganze Leben lang richtig Sorgen zu machen.“ oder „Ein Löwe kann die gute Seite der Dinge nicht sehen, denn er hat die andere vergessen.“. Dabei sind die Weisheiten, die der Autor tatsächlich vermitteln will, am ehesten Hausfrauenpsychologie, Dinge, die man soundso schon weiß und die keiner mehr explizit erwähnen muss. Die locker und lustig gemeinten Kommentare sind meiner Meinung nach völlig unwitzig.

 

Die Sprache ist naiv, und es klingt permanent so, als würde der Autor mit begriffsstutzigen Leuten reden. Das Ganze klingt aufgesetzt, und wenn ich nicht wüsste, dass der Autor Psychiater ist, würde ich meinen, er versuche nur, das Stereotyp „Psychiater“ besonders gut zu treffen, hat aber eigentlich keine Ahnung. Ich bin selbst Psychologin und ärgere mich schrecklich darüber, dass hier wieder die ganze Berufssparte in einen Topf geworfen wird, und Mitmenschen dann tatsächlich glauben, dass man als Psychiater oder Psychologe so mit Leuten spricht.

 

Das Psychologisieren des Autors ging mir schon auf der ersten Seite auf die Nerven. Wieder ein Stereotyp und eine Weisheit frei nach Lelord: „Wenn man Psychiater oder Psychologe ist, dann hat man den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als andere Menschen zu analysieren und alles zu problematisieren.“.

 

Mein Resümee: Schlimm!