Ein Roman mit Lektionen

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Freundschaft, Liebe und Konsequenzen – Wie haben wir von den Lektionen des Lebens erfahren? Waren es unsere Eltern, die sie uns beigebracht haben? Eine schmerzliche Erfahrung die zur Einsicht geführt hat? Oder haben wir grundsätzliche Prinzipien des menschlichen Miteinanders noch gar nicht erkannt oder vielleicht vergessen?

Um das Leben mit dem großen L zu verstehen, hält Petit Hector akribisch die Weisheiten, die er aus seinem Alltag filtert, in seinem kleinen Notizbuch fest. Tagebuchartig können wir mitverfolgen welche Lektionen Hector von seinen Freunden, von seinen Mitmenschen und vor allem durch seine Eltern lernt. So erfahren wir von seiner Liebe zu Amandine und der Beziehung die sich nach und nach aufbaut. Wir lernen die unterschiedlichen Hintergrundsgeschichten und Probleme der Freunde von Petit Hector kennen. Der Leser erfährt welche Probleme Hectors Eltern haben und lernt nach und nach mit Hector die einzelnen Lektionen, die für uns so selbstverständlich wirken und für den kleinen Hector doch so neu sind. Das Buch ist ein schönes Beispiel dafür, dass man Kinder komplizierte Sachverhalte des Lebens und des menschlichen Miteinanders einfach erklären kann. Das Verständnis des kleinen Jungens beweist, dass dies nicht immer auf später verschoben werden muss, wo es vielleicht nie geklärt wird. Das könnte man zumindest bei einigen Menschen denken, bei denen man sich fragt, warum sie es nicht schaffen, einfachste menschliche Handlungen zu verstehen und dementsprechend auch zu handeln.

Die kindliche Schreibweise ist auf Dauer etwas anstrengend. Doch wenn der Leser zwischen den Zeilen liest, erkennt er, dass das Buch für Erwachsene gedacht ist. Ein Nachholstoff, den ich jedem Empfehlen kann.