Mit der Neugier eines Kindes die Welt sehen

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gisel Avatar

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"Mit der Neugier eines Kindes die Welt sehen", so preist der Verlag das Buch auf der Rückseite des Covers aus. Und das ist das Motto des Buches. In der Sprache eines Kindes lernt Petit Hector die Welt kennen, in verschiedenen Lektionen, pardon Kapiteln. Ein Buch für neugierige Erwachsene wie auch für ältere Kinder.

Als wohlbehüteter Junge aus dem Bürgertum hat Hector das Glück, Eltern zu haben, die ihn ernst nehmen in allen Fragen, die ihn beschäftigen. In kindgerechten Worten erklären sie ihm die Welt, die kleinen und die größeren Probleme. Dabei dürfen Mutter und Vater durchaus unterschiedlicher Meinung sein, Hector bildet sich daraus seine eigene Meinung. Was Hector daraufhin in sein Notizbuch schreibt, hat mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht, dann aber auch wieder zum Nachdenken. Wie schnell vergessen wir Erwachsenen doch, dass es so viele andere Sichtweisen gibt, die genauso ihre Berechtigung haben wie unsere eigenen! Hier lässt das Buch einen innehalten im Alltag und, wie Hector es lernt, das Gute auch in Situationen zu suchen, die den einen oder anderen ansonsten eher zur Verzweiflung bringt. Dass aber auch das nicht immer gelingt, kommt in diesem Buch genauso heraus - natürlich, denn so ist das nun mal im Leben.

Das Buch ist einfach geschrieben und lässt sich schnell lesen, andererseits aber kann man auch immer wieder darin blättern und sich die einzelnen Kapitel anschauen, wenn man mal wieder im Alltag innehalten und über andere Sichtweisen nachdenken will. Anfangs stehen die Kapitel eher isoliert, erst nach und nach entspinnt sich auch die Geschichte über die Freundschaften Hectors und die Liebe zu Amandine. Erst im Epilog ändert sich die Sprache wie auch der Schreibstill, wenn Hector als Erwachsener die Notizen wieder findet und sie nun erneut, mit den Augen eines Erwachsenen durchlesen kann.

Wer allerdings mit der Sprache und der eher naiven Sichtweise des Kindes Hector nichts anfangen kann, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Hier kann man durch die Lektüre der ersten 30 Seiten tatsächlich erkennen, ob einem das Buch liegt oder nicht.

Ich habe es sehr gerne gelesen und werde auch immer wieder darin blättern. Es wird mir auch eine gute Hilfe sein, wenn mein Kind mich mal in den großen und kleinen Fragen des Lebens braucht.