Literarisches Kleinod

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holzfrieden Avatar

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„Heimweh im Paradies“ ist ein schön erzähltes Buch über die Zeit Thomas Manns in Kalifornien. In diesem Thomas Mann Jahr sind unglaublich viele Bücher über ihn entschieden erschienen, viele beschäftigen sich mit seiner sexuellen Orientierung. Dieses Buch hier hebt sich angenehm davon ab, da der Schriftsteller Thomas Mann so viel mehr ist. Das Domizil Thomas Manns ist in diesem Jahr in den Fokus gerückt, weil es durch die verheerenden Brände in Kalifornien in Gefahr war.
Wenn man dieses Buch genießen will, muss man sich schon für die Zeitgeschichte in den 1940er Jahren interessieren, für die Schriftsteller und andere Künstler, die Zuflucht außerhalb von Hitlers Deutschland gesucht haben. Große Namen, Vicky, Baum, Theodor Adorno, Bertolt Brecht, Adams Huxley und viele mehr finden in diesem Buch eine Stimme. „Heimweh im Paradies“ ist keine leichte Kost, aber ein ganz besonderes Kleinod, das sich in die Biografien und auch Romane um den großen Schriftsteller Thomas Mann einreiht. Man hat wieder ein Puzzlestück mehr zu seinem Leben und Lebenswerk in der Hand. Dieses Buch ist keinem Genre wirklich zuzuordnen, es ist weder Biografie, noch Erzählung. Man erfährt das, was man eigentlich schon weiß, dass Thomas Mann ein Mensch war, der seine Eitelkeiten hatte, sehr verletzlich war und dem es immer wichtig war, gegen Nazi-Deutschland, wenn auch oft verdeckt, Stellung zu beziehen. Ein wahres Kleinod!