Gut geschriebener Ehealltag - wer's mag, liegt richtig

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bildersturm Avatar

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"Heimweh nach uns" pendelt im Leseeindruck irgendwo zwischen erwachsenem Drama und detailverliebter New-Adult-Lektüre, wobei bei letzterem wahrscheinlich die Entscheidung der Autorin, in angesagter Ich-Perspektive mit gleichzeitigem Einsatz der einfachen Gegenwartsform zu schreiben, den Ausschlag für den ersten Eindruck gab. Das klingt frisch und präzise, aber gleichzeitig auch etwas unverbindlich - ein modernes Slice-of-Life-Stück eben, komplett mit Kindern, Schule, Ehemann und Arbeitsalltag.

Die Leseprobe liest sich recht schnell weg und zeichnet dabei ein ziemlich genaues Bild bundesdeutscher Familienbefindlichkeit, aber trotz der gut gestalteten Figuren kommt dabei nichts wirklich Neues rum. Es ist und bleibt Lektüre für Fans genau dieser Liebesromane auf der Schwelle zwischen Unterhaltung und Anspruch - ein Buch für Leserinnen irgendwo in den Zwanzigern, die kurzfristig Ablenkung vom Alltag suchen. Mehr erwartet man gar nicht, und wer das Genre mag, wird verlässlich und qualitativ recht hochwertig bedient. Meins ist es nicht, deswegen steig ich hier aus dem Lostopf. Allen Interessierten seien hingegen ehrlich die Daumen gedrückt...