Beeindruckend authentisch

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yakko Avatar

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Lena scheint mit ihrem Mann Malte und ihren beiden Kindern das perfekte Leben zu führen. Doch der Alltag, der Stress und die zunehmende Überforderung und Unzufriedenheit holen Lena irgendwann ein. Eine Auszeit findet sie im Yoga, doch dann fühlt sie sich zu ihrem Yogalehrer hingezogen.

Nach den ersten Seiten war ich noch gespannt, wohin diese Geschichte führen wird, so schien der beschriebene Alltag von Lena und ihrer Familie so normal zu sein. Doch schon sehr bald war ich gefesselt von diesem Buch, von den Figuren und Lenas Gefühlswelt.

Der Schreibstil gefällt mir sehr, die Autorin schafft es, Lenas innere Konflikte so authentisch und gleichzeitig emotionsgeladen zu vermitteln, dass ich oftmals einen Kloß im Hals hatte. Irgendwie fühlt man mir ihr, die ein oder andere von ihr beschriebene Situation kennen wir vermutlich alle, es fällt erstaunlich leicht, sich mit Lena zu identifizieren. Sie merkt, dass sie unglücklich ist und spürt eine Sehnsucht, die sie nicht richtig greifen kann. Gleichzeitig schiebt sie ihrem Mann die Verantwortung zu, diese Sehnsucht zu erfüllen. Hier werden so viele unausgesprochene Konflikte deutlich, so viele Hürden und mangelnde Kommunikation. Ausgerechnet in diese fragilen Gefühlswelt kommt da plötzlich ein Mann hinzu, der das auszufüllen scheint, was Lena so dringend sucht.

Ich bin ingesamt mehr als positiv überrascht von diesem Buch, ich konnte es kaum weglegen, so tief war ich in der Geschichte und in Lenas Kopf mit drin. Die Entwicklung der Figuren hat mir sehr gut gefallen, gerade weil es so authentisch und einfach menschlich ist, was Lena erlebt. Ein tolles Buch bis zum Schluss.