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goia1983 Avatar

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Der Roman von Helene Schreiber „Heimweh nach uns“ hat mich unmittelbar in seinen Bann gezogen. Er ist so authentisch geschrieben, dass man sofort mit der Protagonisten Lena fühlt.

Lena ist 39 Jahre, verheiratet mit ihrer Jugendliebe Malte, hat zwei Kinder und macht Karriere. Ihr Leben scheint alles zu haben, was man sich wünschen kann. Der Alltag der Familie ist komplett durchgetaktet. Lena und Malte sind ein eingespieltes Team, aber als Paar haben sie sich aus den Augen verloren. Lena ist am Ende ihrer Kräfte, sie funktioniert nur noch und hat das Gefühl weder der Familie noch der Arbeit gerecht zu werden. Sie ist gestresst und ihre Überforderung lässt sie auch ungerecht gegenüber ihrer Familie reagieren. Von ihrer Schwester erhält sie einen Gutschein für eine Yoga Einheit. Ihr Yogalehrer Reik und die Frage, ob sie glücklich ist, bringen ihre Welt ins wanken ...

Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Emotional involviert und immer wieder zum Nachdenken angeregt, fesselte mich Lenas Geschichte. Ich konnte mich oft wiedererkennen und habe mich sehr über die offene, ehrliche Schilderung vom Familienleben gefreut. Es ist nicht immer alles perfekt, viel zu oft rennt man hinter den Erwartungen hinterher und fühlt sich unzulänglich. Besonders als Paar verliert man sich schnell, wenn einen der Alltag überrennt und man sich keine Auszeiten nimmt.

„Der einzige Weg, dass wir uns nicht verlieren, ist der, einander zu erzählen, wer wir sind und wo wir stehen.“