Hemmersmoor

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Ich mochte erst garnicht beginnen. Schon der Umschlag mutet düster. Habe mich dennoch hineingewagt in die Geschichte eines Dorfes. Anfangs war wenig los-  doch der Ich-Erzähler, von dem ich später erfahre dass er Christian heisst, hütet im  Erinnern wilde Tiere. Und dass in seinem Heimatdorf vor 40 Jahren selbst die Sonne anders scheint, lässt ( mich) aufhorchen. Im Zeitsprung gibt es längst Autos und Fernseher. Und: es ist Frühlig, ein  unbekümmerter -,  verspielt wie ein kl. Hund.     Das Treffen der alten Schulfreunde -. So recht wissen alle nicht miteinander umzugehen.  - Das alte Gutshaus das zum Verkauf steht, die Beerdigung der stolzen Anke, der betagten Besitzerin  die sich zurück gezogen , die aber doch eine von ihnen war, mit ihnen zur Schule gegangen ist, gibt Rätsel auf , ebenso  das ungebührliche Verhalten von Linde die auf das zugeschaufelte Grab pinkelt.

Groteske Situationen. Kochwettbewerbe, schwarze Zungen,  Lynchjustiz! Schutt und Asche.  Und als ob das alles noch nicht reicht ermordet Christian als Siebenjähriger seine kleine Schwester Ingrid - der Seele wegen ... ...!! 

Düster, und auch nicht. Es gibt auch Poesie.

Die Atmosphäre jener Zeit ist gut beschrieben in wechselnden Perspektiven. Bin selbst ein Kind des Nordens. Nahe eines Moores mit Schauermärchen aufgewachsen - die ich nicht  hätte hören sollen! So kann ich das Abgründige ,obwohl es so unwahrscheinlich klingt, als Realistisch betrachten. Hoffe aber dass es reine Fiktion ist.

Vielleicht lassen sich beim Weiterlesen weitere Sterne vergeben. 

Obwohl das Buch für mich keine Bettlektüre sein kann  möchte ich gerne bei Tageslicht weiterlesen.  ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/thumbs_up.gif)