Hemmersmoor

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Die Leseprobe beginnt, wie üblich, mit einem Prolog. Darin erfährt man, dass Christian Bobinski (der Erzähler), Alex Frick, Martin Schürholz, Linde Janeke und Anke Hoffmann sich aus ihrer Kindheit kennen. Sie haben alle in Hemmersmoor gelebt. Anke ist gestorben. Die vier treffen sich bei dem Gutshaus, wo Anke lebte. Das Gutshaus gehörte der Familie von Kamphoff. Alten Erzählungen nach ist es auf dem Riesen Hüklüt erbaut worden. Dieser streute, um nicht im Moor zu versinken, Sand aus einem großen Sack auf den Weg. Dies Misslang und so ist das Gutshaus sein Grabstein. Anke ging schon die letzten 20 Jahre nicht mehr außer Haus. Etwas muss einmal vorgefallen sein, denn sie sind alle nicht gut aufeinander zu sprechen. Linde uriniert sogar auf das frische Grab von Anke. Martin versteht sich mit Alex nicht.

Danach wird das Buch anscheinend aus der Sichtweise der fünf Personen erzählt, sofern man Anke dazurechnen kann.

Martin spielte nicht nur mit Christian und Alex, sondern auch mit Linde und Anke, wenn die Jungen keine Zeit hatten. Dafür schämte er sich jedoch etwas (wer spielt schon gerne mit Mädchen?!). Jedes Jahr im Oktober findet in Hemmersmoor nach dem Erntedankfest ein Kochwettbewerb statt. Bei diesem gibt es drei Disziplinen (Eintopf, Braten und Butterkuchen). Wie es in kleinen Dörfern gewöhnlich vorkommt, werden Einwohner, die neu hinziehen, immer die Neuen sein, egal wie lange sie schon dort wohnen. So nahm an besagtem Tag Helga Vierksens am Kochwettbewerb teil. Sie wohnt erst seit drei Jahren in dem Ort. Nach dem Essen hatten einige der Einwohner schwarze Zungen, was sie darauf schließen ließen, dass sie Menschenfleisch gegessen hatten. Deshalb brachten die Bewohner des Ortes Helga, ihre Kinder und ihren Mann um und zündeten ihr Haus sowie den dazugehörigen Stall an.

Christian war zu der Zeit sieben Jahre alt und hatte eine jüngere Schwester. Seine Freunde wurden eingeschult, nur er musste noch ein Jahr warten, da seine Eltern ihn noch ein Jahr zu Hause haben wollten. Aus diesem Grund hatte Christian viel Zeit. Eines Tages kam ein Jahrmarkt nach Hemmersmoor. Dort gab es ein Zelt „Ricos Reise durch die Hölle“, Einlass war erst ab 18 Jahren. Christian wollte aber unbedingt sehen was es in diesem Zelt gab. Dafür musste er eine Aufgabe erfüllen – er musste die Seele seiner Schwester einfangen. Deshalb brachte er sie um und die Seele zu Rico. Nun durfte er in das Zelt gehen.

Die Leseprobe war flüssig zu lesen. Hemmersmoor ist ein kleines Dorf in dem die Bewohner mit dem Recht auf ihre eigene Art und Weise umgehen. Es geschehen einige Morde, die sehr nüchtern erzählt werden; fast so als wäre es das normalste der Welt. Das Cover passt sehr gut zu der Geschichte – denn in der Finsternis liegen viele Geheimnisse. Und davon haben die vier/fünf Freunde offensichtlich genug.