humorvolle Klischeereise

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nahadriel Avatar

Von

 Die Leseprobe hat mich zum Schmunzeln gebracht - was immer ein ganz gutes Anzeichen für neugierig machende Bücher ist.

Der Autor klappert eigentlich nur gängige Klischees ab - die unfreundliche Bahnbeamtin, das schlechte Deutsch des zugewanderten Italieners, die Ghettogang vor dem brennenden Mülleimer - , tut dies aber mit einem leicht zugänglichen Humor und erreicht zudem eine gewisse Identifikation beim Leser, was diesen unaufwendig "bei der Stange hält". Es ist ein leiser Humor, der von der Situation lebt, ohne auf Übertreibungen zurückgreifen zu müssen, der uns vor Situationen stellt, die in ihrer Art absolut realistisch sind und grade deshalb wirken.

Der Sprachstil ist mit, wie gesagt, leicht zugänglich und mit Sicherheit auch auf Dauer gut nebenbei zu lesen. 

Ehrlich gesagt fällt mir nicht viel ein, was ich zu dieser Leseprobe sagen könnte, da sie eben nicht aufwendig oder vielschichtig war; was beileibe nicht negativ gemeint ist. Der Text liest sich wirklich unterhaltsam und ich werde sicher einen zweiten Blick riskieren, aber ich denke, man sollte sich klar sein, daß es wohl keine tiefschürfende Philosophie oder mehrdeutige Verwicklungen geben wird. Es gilt, was für eine der frühen Komödien mit Hape Kerkeling gelten mag: nett und unterhaltsam und leichte Kost - und als solche auch absolut empfehlenswert.