Liegt im Trend

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
r.e.r. Avatar

Von

Angelo Colagrossi ist mit seinem Buch "Herr Blunagalli hat kein Humor" sozusagen auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Zur Zeit wird der Buchmarkt ja überschwemmt von Büchern, die ihren sozio-kulturellen Humor quasi schon im Titel tragen. Sei es "Maria ihm schmeckts nicht", "Quattro Stagioni" oder "Die Paprikantin". Warum also nicht auch einmal anders herum! Was erlebt ein Italiener in Deutschland?

Angelo Colagrossi sitzt im Zug nach Hamburg. Er soll sich dort mit einem Produzenten treffen, um die Umsetzung seines neuen Drehbuches zu besprechen. Ein wichtiger Termin für ihn, dementsprechend groß ist die Aufregung und Nervosität. Colagrossi nimmt den Leser sozusagen mit auf die Reise. Sowohl auf die geographische. Der Leser wird, über den Ticketkauf mit flüchtender Schalterbeamtin bis hin zum Platzkampf mit sabberndem Behördvertretern, höchst amüsant über die physischen Umstände der Reise infomiert. Den psychischen Aspekt liefert Colagrossi in seinen Gedankensprüngen. Die ihn von der Schulbank in Italien bis hin zu einem Supermarkt mit deutschen Sauergürkchen nach Beverly Hills führt.

Ein lustiges Buch. Sprachlich locker, leicht und erfrischend. Passt eigentlich gar nicht zur Jahreszeit. Wenn man sich im Novembernebel auf die Couch zum Lesen kuschelt, kann man ja durchaus etwas schwerere Kost vertragen. Ich würde aber dennoch sagen: Trotzdem lesen. Lachen in der dunklen Jahreszeit tut schließlich auch gut.