Lesenswerte Einblicke in einen Berliner Kiez-Laden

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kainundabel Avatar

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Gäbe es den Laden von Herrn Haiduk tatsächlich, würde ich ihn bei meiner nächsten Berlinvisite bestimmt besuchen. Vielleicht hätte ich den Ich-Erzähler aber zuvor schon auf einem der besonderen Berliner Friedhöfe getroffen, denn er scheint sich dort ebenso gerne „zu tummeln“ wie ich. Im Laden von Herrn Haiduk begegnet einem dagegen aber das Leben eines Kiezes in seinen zahlreichen Facetten, angereichert durch ein Sammelsurium an Kunden unterschiedlichster Ausprägung, von Alma bis zum Pudelmann. Es menschelt ganz gewaltig in diesem zwischen hohen Brandschutzmauern eingequetschten Lädchen, und Herr Haiduk nimmt von Herzen Anteil am Alltag seiner Kunden. Mir gefällt an der Leseprobe sehr gut, wie Florian Beckerhoff den Leser an den Schauplatz und die Charaktere heranführt. Unaufgeregt, präzise, anschaulich, sodass jede der Personen leibhaftig wird. Das macht einfach Lust darauf, mehr über das Leben im Laden der Wünsche zu erfahren (nebenbei natürlich auch über die Geschichte des gefundenen Lottoscheins). Das Cover finde ich hervorragend gelungen, es erinnert mich sehr an die wunderbaren Bilder von Quint Buchholz.