Leicht säuerlich und richtig lecker - wie Himbeerkuchen

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Wenn der Partner, mit dem man seit acht Jahren zusammen ist, aus Unzufriedenheit die Beziehung beendet, muss das eigene Leben umgehend neu organisiert werden. Vor allem, wenn der Vorwurf des Gewohnheitstiers kommt und dass eine 21-jährige mehr Pepp hat. Iris bekommt dafür aber keine Gelegenheit. Nachdem sie die Nacht in ihrem Kleinwagen verbracht hat, muss sie den Sohn ihres Chefs zur Magenspiegelung begleiten. Statt dort Ordnung in ihre Gedanken zu bekommen, gesteht ihr der 25-jährige Felix seine Liebe. Auch sein Vater scheint von seiner Mitarbeiterin angetan zu sein.

Agnes Nelle führt die Figuren bereits in den ersten Kapiteln des unterhaltsamen Romans ausreichend ein. Ohne Umschweife steckt sie den Rahmen im Beziehungschaos von Iris ab und man erwartet voller Neugier, wie sich die Verhältnisse entwickeln. Sorgfältig sind die Charaktere platziert. Es gibt einen fiesen Exfreund, zwei Rivalen um Iris und eine Freundin als Ruhepol. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, was zum Erzähltempo passt. Die Geschichte ist zwar in ihrer Konstellation nicht neu, allerdings scheint der Lösungsansatz innovativ. Die altersmäßig ungleichen Partner bieten Potential, um sowohl witzige Szenen als auch ernsthafte Themen zu beleuchten. Da die Trennung relativ rasch vonstattenging, erwarte ich auf den restlichen 300 Seiten einen größeren Focus auf das Zusammenfinden der neuen Paare.