Schwieriges Thema

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
marcello Avatar

Von

"High Love" handelt von der 16-jährigen Manja, die nach einem Auslandsaufenthalt verändert nach Hause kommt. Plötzlich reicht ihr das durchschnittlich sein nicht mehr, ihre beste Freundin Sophie ist ebenfalls nicht genug. Umso besser, dass sich plötzlich die angesagte Kati für sie interessiert. Auf einer ihrer Partys lernt sie Moritz kennen und verliebt sich sofort in ihn. Schnell stellt sie fest, dass ihre neue Clique Drogen nimmt. Da sie aber zu sehr von Moritz gefangen genommen ist, kann sich dessen nicht mehr entziehen und so schlittern sie alle immer tiefer in den Drogensumpf.
In der Leseprobe ist man bei Manja, als diese von Kati angesprochen wird. Kati gehört zu den Coolen. Sie raucht und hängt in den Pausen am coolsten Ort ab. Manja und Kati verstehen sich gleich und Manja wird auf eine Grillparty am Tiergarten eingeladen. Um diese Einladung wahrzunehmen, lügt sie sogar ihre beste Freundin Sophie an. Auf der Party selbst zeigt sich weiterhin, dass Manja sich mit Kati gut versteht und dennoch fühlt sie sich häufig etwas eingeschüchtert. Zu Katis Clique gehört auch Moritz, in den verliebt sie sich Hals über Kopf. Da Manja aber nicht weiß, ob er für Kati reserviert ist, hält sie sich zurück und lässt sich von der Atmosphäre mittragen. Sie trinkt so viel Alkohol, dass sie sich schließlich übergeben muss. Anschließend geht sie nach Hause und hofft von Moritz noch irgendetwas zu hören, aber da kommt nichts. Am nächsten Tag in der Schule wird sie von Kati im Beisein von Sophie auf den gestrigen Abend angesprochen. Sophie ist beleidigt, dass Manja sie angelogen hat und haut ab. Manja erfährt derweil, dass Kati und Moritz nicht zusammen sind und Kati lernt sie auf ihre Party ein. Bevor Manja am Samstag zur Party aufbricht, wird sie von Sophie aufgehalten, die ihr Gras in die Hände drückt und darauf hinweist, dass sie damit bei ihrer neuen Clique gut ankommen wird. Manja hat kein Ohr dafür, sie will einfach nur zu der Party und vor allem zu Moritz.
Grundsätzlich fand ich die Leseprobe gut. Die Thematik ist für einen Jugendroman sehr gut gewählt, da Drogenmissbrauch in der Jugend ein stets brandaktuelles Thema ist. Dazu gehört, dass sich im Anhang auch einige Informationen zu diesem Thema befinden und auch Anlaufstellen, wenn man bereits in die Abhängigkeit gerutscht ist. Dadurch merkt man richtig, dass der Autorin das Thema am Herzen liegt und es gibt auch schon einen Hinweis darauf, dass die Geschichte, wenn auch fiktiv, das Leben eines 16-jährigen Mädchens, das einfach nur cool sein will, sehr authentisch wiedergibt. Das zeigt sich auch schnell, da man mit der Erzählstruktur direkt in der Geschichte gefangen ist. Problematisch ist nur, dass es mich etwas angreift mich in die Psyche dieses Mädchens hineinzuversetzen. Da ich bereits in meinen eigenen Jugendjahren so ein thematisch ähnliches Buch gelesen haben und weil der Klappentext von "High Love" es bereits andeutet, weiß ich, wohin die Geschichte steuert. Platz für Happy Ends ist dort nicht, stattdessen die bittere Realität. Dass mich in genau diese bittere Realität durch Manja nicht hineinversetzen möchte ist aber rein subjektiv, das kann jeder anders sehen. Aber würde ich "High Love" ganz lesen, dann würde ich nur alle paar Sätze die Protagonistin einfach nur schütteln wollen und ich weiß nicht, ob ich das wirklich ertrage...