Generation Google – oder: „Früher war heute noch besser“

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smartie11 Avatar

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MEIN LESEEINDRUCK:
Ein gutes, altes, papiergebundenes Buch über Google & Co…. Irgendwie ein Stilbruch an sich, oder? In „Hilfe, die Googles kommen!“ geht es um die Digitalisierung der Welt und den Siegeszug von PC, Smartphone und des World Wide Webs. Aber nicht (pseudo)wissenschaftlich aufbereitet, sondern mit Humor, Satire und viel persönlicher Erfahrung des Autors angereichert.
Ausgehend von der etwas abwegig erscheinenden Frage, ob denn Ernest Hemmingway noch leben könnte, taucht Tobias Mann in die digitale Welt von heute ein und droht dabei gleich, sich in ihr zu verlieren. Doch schnell findet Man(n) dabei den Weg zurück zum Beginn der schleichenden Digitalisierung des eigenen Lebens. Angefangen bei Atari-Spielekonsolen, über den berühmten C64 und Klassiker wie „Maniac Mansion“ (auch von mir heiß geliebt!) bis hin zu den aktuellen Obst-Produkten aus Cupertino.
„Hilfe, die Googles kommen!“ ist aber nicht nur ein Portrait der heutigen 30er-Generation, die mit der Digitalen Welt groß geworden ist. Trotz allen Humors, bei dem sich der Autor auch durchaus selbst gerne auf die Schippe nimmt (z.B. in der Duckface-Galerie) kommen zwischendurch auch immer mal wieder kritische Töne durch. Beispielsweise wenn es um die aktuelle Netzpolitik geht („Datenschutz-GAU“ durch das Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens), um Irrungen wie die „Sarrazinistik“ oder einfach die Reiz- und Email-Überflutung durch das Internet ganz allgemein.

MEIN FAZIT:
Prima fand ich, dass ich mich in einigen Aussagen selbst wiedergefunden und ertappt habe, und auch der Humor und die Satire ließen mich an vielen Stellen schmunzeln und lachen. Andere Teile, wie die Illustrationen oder die teilweise etwas überbordenden, manchmal sinnleeren Fußnoten, haben mir eher weniger gefallen. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne für ein Buch, das mich gut unterhalten hat.