Langschlitztoaster für alle!

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„Der internetgestählte Durchschnittsmensch gibt täglich mehr Senf ab als eine florierende Wurstbude zur Mittagszeit. Keine Nachricht, kein Kommentar und keine Statusmeldung ist trivial genug, als dass sie nicht noch von irgendwem kommentiert würde.“ (S. 215)
In diesem Sinne muss ich jetzt wohl auch meinen Senf zu diesem Buch abgeben. „Hilfe, die Googles kommen!“ von Tobias Mann ist ein sehr schönes, zuweilen lustiges, zuweilen kritisches Sachbuch zu allem, was das Internet heute ausmacht.
Es geht ganz persönlich los, indem der Autor uns seinen Weg zum und ins Internet erklärt. Weiter geht es mit den Vor- und Nachteilen des Onlineshoppings, der Frage „Sollte ich meine Symptome googlen?“, bis hin zum Thema Netzpolitik und die Ahnungslosigkeit der Politiker. Im Gegensatz zu letzteren weiß Tobias Mann auf jeden Fall wovon er spricht. Er ist ganz eindeutig ein Internetjunkie und bringt die Dinge auf den Punkt. Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut amüsiert und mich in vielen Dingen wiedererkannt. Gleichzeitig regt das Buch aber auch ein wenig zum Nachdenken an, zum Beispiel über den eigenen Medienkonsum oder darüber, wie schnell das Netz unseren Alltag verändert hat. Es werden durchaus auch ernstere Töne angeschlagen, aber Kritik und Humor halten sich gut die Waage. Ergänzt wird der Fließtext immer durch kleine Fußnoten, die ich sehr nett fand.
Einziges Manko des Buchs ist wohl, dass es recht schnell veralten wird, so wie alles, was mit dem Internet zu tun hat. Denn wer wird sich in einem Jahr noch an Bettina Wulff und ihre Klage gegen Google erinnern?
Deswegen meine Empfehlung: Schnell zu diesem Buch greifen und lesen! Von mir gibt es (denn im Internet muss man ja zu allem eine Bewertung abgeben) 5 von 5 Sternen. Ein gelungenes humoristisches Sachbuch!
P.S.: Achtung! Das Buch enthält sowohl ein Nackt- als auch ein Babyfoto des Autors!