Mann-oh-Mann, die Googles kommen

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In "Hilfe,die Googles kommen" beschreibt Tobias Mann autobiographisch angehaucht über seinen Online-Lebensweg und seine Digitalen Erfahrungen. So beginnt die Erzählung in den 80er Jahren, als die Computerspiele laufen lernten und endet in der Jetzt-Zeit mit Online-Shopping,Smart-Phone-Sucht und Twitter. In verschiedenen Kapiteln beschäftigt sich Tobias Mann auf lustige Weise mit Themen wie Google, Shit-Storm,Netzpolitik, E-mails,dauernde Erreichbarkeit und die Gier nach Nachrichten und Wissen im Netz.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt,die dann weiterhin in einzelne Kapitel unterteilt sind. Tobias Mann verwendet außerdem Fußnoten, die bestimmte Begriffe erläutern oder  (weit häufiger) zusätzliche Gedanken oder auch gerade ergoogeltes Wissen zum Text liefern. Der Text ist mehr oder weniger umgangsprachlich geschrieben, Tobias Mann "erzählt" den Text quasi. Dadurch und auch weil die Kapitel recht kurz sind, läßt sich das Buch sehr leicht lesen. Zeichnungen, die im direkten Zusammenhang zum Text stehen, und einige Fotos werten das Buch zusätzlich auf oder lassen den Leser einfach noch einmal Schmunzeln. Bei allem Humor in diesem Buch, schimmert doch auch augenzwinkernd immer auch etwas ernsthaftes durch und fordert den Leser indirekt auf, sein Verhalten einmal selbst unter die Lupe zu nehmen. Dies jedoch auf sehr freundliche Art, denn Tobias Mann schreibt ja selbst, wie es ihm ergeht und so erkennt sich der Leser wieder und fühlt sich gleichzeitig nicht allein.

Ja, auch ich habe mich in diesem Buch wieder erkannt, auch wenn ich nicht bei Facebook bin und auch kein Smartphone besitze. Nichtsdesdotrotz bin ich ein Digital-Dummy und habe mir viele der beschriebenen Online-Verhaltensweisen angeeignet. Das Buch ist einfach lustig und da ich Tobias Mann aus dem TV kenne, konnte ich ihn zwischendurch fast reden hören. Kurz habe ich dann überlegt, ob Tobias Mann vielleicht tatsächlich schon einiges während seiner Auftritte zum Besten gegeben hat. Der Freude am Lesen tat das jedoch keinen Abbruch. Die Fußnoten allerdings auf die Dauer schon, da ich entweder hin und her sprang beim Lesen oder am Ende der Seite die Fußnote las und dann noch einmal gucken mußte, wo sie hin gehören. Dabei war der Inhalt durchaus lustig oder auch wissenswert-vielleicht hätte man das aber anders machen sollen/können. Manchmal scheint sich auch etwas zu wiederholen, jedoch nicht so, das es nervt. Tobias Mann ist ein sehr unterhaltsames Buch gelungen, welches ich jedoch nicht am Stück lesen konnte. Die vielen Kapitel machen es jedoch leicht, das Buch auch mal zu unterbrechen. Alles in Allem mußte ich häufig schmunzeln/lachen, fühlte mich ertappt, hab mich wieder erkannt und hatte nebenbei auch immer was zum nachdenken. Und ich habe sogar überprüft, ob bei Amazon zum Baseballschläger tatsächlich der Hinweis kommt, das andere Produktkäufer auch noch Sturmhauben, Handschuhe und CS-Gas kauften. Fazit: Tobias Mann weiß wovon er schreibt.

Eine empfehlenswerte Lektüre für Fans von Tobias Mann, für Menschen deren Leben sich erst nach und nach von analog zu digital verändert hat und für Leser, die ein lustiges Computer-Buch mit Humor nehmen können.