Online-Wahn?

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Eigentlich bin ich schon zu alt für dieses Buch. Ich habe die Anfänge des Computers miterlebt, die wenigen Verrückten, die auf dem Commodore C 64 rumhackten (nur Jungs), dann der Einzug des Computers in die Arbeitswelt ("in ein paar Jahren hat auch jeder einen Computer daheim" "Wozu?"), die ersten Computerspiele, die noch in der Arbeit rumgereicht wurden. Der PC ist sinnvoll, das Handy war nach den klobigen Autotelefonen ein absoluter Hit, das Smartphone revolutioniert die Welt - ich bin immer und überall informiert. Vielleicht sehe ich daher auch und vor allem den Nachteil dieser Hilfsinstrumente, die uns längst instrumentalisieren. In einem Kapitel schreibt der Autor über Restaurantbesuche, in denen jeder nur noch in sein Smartphone starrt - nicht übertrieben, das habe ich vor zwei Wochen in London erlebt, als im Pizza Hut wirklich jeder nur noch in sein SP starrte -auch die Eltern wie die Knder. Das fand ich gruselig und jetzt bestätigt mir der Autor, dass ich das so sehen darf (Erleichterung! Bin doch nicht zu alt...). Es war für mich nett, diese Entwicklung nochmal nacherzählt zu bekommen.
Für ein ganzes Buch reicht das für mich nicht aus. Ein bisschen nervig fand ich auch die ewigen Fußnoten, oftmals bezogen auf das private Leben des Autors. Manchmal ewige Schachtelsätze, okay. Mit etwas Abstand immer wieder ein Kapitel - das geht. Alles auf einmal - too much.