Starker Anfang, starkes Ende – dazwischen ein bisschen Leerlauf
Vor zwanzig Jahren verschwand Julie spurlos. Ihre Familie hat sich von diesem Schicksalsschlag nie erholt. Zum Jahrestag des Verschwindens rollt ein True-Crime-Podcast den alten Fall neu auf – was nicht bei allen Beteiligten auf Zustimmung stößt. Besonders Julies Vater Theo, der zunehmend unter Demenz leidet, rückt durch seine Beteiligung an der Recherche in den Mittelpunkt.
Was mich direkt angesprochen hat, war die ungewöhnliche Erzählweise: Neben den Perspektiven der verschiedenen Figuren fließen auch Podcast-Folgen ein, die sich stilistisch vom Rest abheben. Besonders gelungen fand ich die Kapitel aus Theos Sicht – sprachlich spürbar von seiner Krankheit geprägt. Das war teils rührend, teils fordernd beim Lesen, aber definitiv ein literarischer Kniff, der im Gedächtnis bleibt.
Bei der Figurenzeichnung hatte ich ein gemischtes Leseerlebnis: Daniel, eine war für mich sehr greifbar. Seine Wut, seine Einsamkeit – das kam an. Sophia, Julies Schwester, blieb für mich eher blass, auch wenn ihre Überforderung nachvollziehbar geschildert wird. Und bei Theo hatte ich das Gefühl, viel zu sehen, aber wenig zu fühlen.
Besonders spannend fand ich die Auseinandersetzung mit True-Crime-Formaten. Wie viel Verantwortung tragen Podcaster, wenn sie reale Fälle aufarbeiten? Welche Grenzen sollte man nicht überschreiten – vor allem dann, wenn die Betroffenen gar nicht um Öffentlichkeit gebeten haben?
Was mir allerdings gefehlt hat, war der Thrill. Für einen Thriller war die Spannung über weite Strecken eher verhalten, und manche Abschnitte wirkten etwas langatmig. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf – dann aber mit einem starken, überraschenden Finale.
Fazit: „Himmelerdenblau“ ist kein klassischer Pageturner, sondern ein fein komponiertes Drama mit Krimi-Elementen. Stilistisch einprägsam, emotional ambivalent – und mit einem Schluss, der nachwirkt. Für mich ein gutes Buch, das sich Zeit lässt, um dann doch Eindruck zu hinterlassen.
Was mich direkt angesprochen hat, war die ungewöhnliche Erzählweise: Neben den Perspektiven der verschiedenen Figuren fließen auch Podcast-Folgen ein, die sich stilistisch vom Rest abheben. Besonders gelungen fand ich die Kapitel aus Theos Sicht – sprachlich spürbar von seiner Krankheit geprägt. Das war teils rührend, teils fordernd beim Lesen, aber definitiv ein literarischer Kniff, der im Gedächtnis bleibt.
Bei der Figurenzeichnung hatte ich ein gemischtes Leseerlebnis: Daniel, eine war für mich sehr greifbar. Seine Wut, seine Einsamkeit – das kam an. Sophia, Julies Schwester, blieb für mich eher blass, auch wenn ihre Überforderung nachvollziehbar geschildert wird. Und bei Theo hatte ich das Gefühl, viel zu sehen, aber wenig zu fühlen.
Besonders spannend fand ich die Auseinandersetzung mit True-Crime-Formaten. Wie viel Verantwortung tragen Podcaster, wenn sie reale Fälle aufarbeiten? Welche Grenzen sollte man nicht überschreiten – vor allem dann, wenn die Betroffenen gar nicht um Öffentlichkeit gebeten haben?
Was mir allerdings gefehlt hat, war der Thrill. Für einen Thriller war die Spannung über weite Strecken eher verhalten, und manche Abschnitte wirkten etwas langatmig. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf – dann aber mit einem starken, überraschenden Finale.
Fazit: „Himmelerdenblau“ ist kein klassischer Pageturner, sondern ein fein komponiertes Drama mit Krimi-Elementen. Stilistisch einprägsam, emotional ambivalent – und mit einem Schluss, der nachwirkt. Für mich ein gutes Buch, das sich Zeit lässt, um dann doch Eindruck zu hinterlassen.