Der Große Zauberer

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buecherfan.wit Avatar

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Die zwanzigjährige Laura Paddington, Studentin an der Kunstakademie, begegnet bei einer Vernissage dem berühmten Maler und Frauenschwarm Harry Winter. Sie fühlt sich von ihm sofort stark angezogen, erkennt sie in ihm doch den Großen Zauberer aus ihren Kindheitsträumen. Es ist der Mann, der sie verwandeln und aus der Enge ihres damaligen Lebens befreien würde. Zwar hat der Maler gerade Abstinenz geschworen und will sich nur der Kunst widmen und sich im spanischen Bürgerkrieg engagieren, aber dennoch unternehmen sie zusammen eine einwöchige Reise nach Cornwall. Von Anfang an besteht ein tiefes wortloses Verständnis zwischen ihnen, eine Verwandtschaft der Seelen. Am Ende der Leseprobe gibt der zunächst ziemlich abweisende, widerstrebende Harry Winter nach, und es kommt zum ersten Kuss.

Bestsellerautor Peter Prange, von dem ich noch nichts gelesen habe, schreibt interessant und lesbar, obwohl ich die Charakterzeichnung der jungen, unerfahrenen  Laura, die ihre Jungfräulichkeit unbedingt loswerden möchte, nicht sehr überzeugend finde. Sie gibt sich als große Verführerin und lässt keinen Trick aus, inklusive lasziver Posen und einer provisorischen Verkleidung als Nonne, die den enthaltsamen Künstler verspotten soll, der ihre offen angebotenen Reize verschmäht hat. Sehr seltsam.

Dennoch scheint die Liebesgeschichte zweier Außenseiter vor dem zeitgenössischen Hintergrund - England in den 30er Jahren, spanischer Bürgerkrieg, Flucht quer durch Europa - hinreichend interessant und verspricht eine lohnende Lektüre.