Die Natur ist ein Tempel

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owenmeany Avatar

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Eine Künstlerliebe beginnt am Vorabend des Zweiten Weltkriegs mit einem frivolen Dialog in der Gemäldegalerie. Schon überschattet der Spanische Bürgerkrieg die albernen Gedanken zweier behüteter Schülerinnen der Kunstakademie. Sicherlich ergeben sich im Laufe der fortschreitenden Handlung aus dieser Konstellation noch spannende Verwicklungen. So weit die Leseprobe reicht, triefen allerdings noch die Hormone aus allen Ritzen.

Ganz unabhängig vom Weltenlauf bleiben Männer eben Männer und Frauen bleiben Frauen: was die Sache am Ende aber im Roman ein bisschen eintönig macht. Und dann findet das ganze auch noch in Cornwall statt, einem "magischen Reich voller Geister und Fabelwesen". Am Ende kriegt Prange aber noch die Kurve und lässt Maler Harry ein paar ganz interessante Äußerungen zur Theorie der bildenden Künste von sich geben. Das berührt allerdings ihre Seele derart, dass der dadurch verursachte Gleichklang der Herzen schließlich zur lange mit Spannung erwarteten Entladung der aufgestauten Gefühle führt. Und wenn sie nicht gestorben sind ...

Gottfried Benn: Das Gegenteil von Kunst ist gut gemeint.