Fantasie und Wirklichkeit

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theophila Avatar

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Die Welt sehen und sehen lernen, darum geht es unter anderem in der vorgestellten Leseprobe. Ziemlich gut finde ich Lauras naive und von ihrer eigenen Fantasie sehr dominierte Sicht der Dinge herausgearbeitet. Am Anfang fand ich den Stil etwas seltsam und schrullig, zum Teil auch kitschig aber genau das ist es, was Laura ausmacht. Sie verschwindet in ihren Gedanken, lässt sich davon total absorbieren. Oder ist es vielmehr die reale Welt, die vor ihrem inneren Auge verblasst? Dies gilt es herauszufinden. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass Laura und damit auch man selber als Leser immer dann mit einem Ruck in die Realität zurück befördert wird wenn es zur Kommunikation mit "realeren" Menschen kommt. Zu diesen gehört der große Zauberer sicher nicht. Von ihrer Gedankenstruktur her passen die beiden Charaktere daher sehr gut zusammen, weswegen sie sich auch zueinander hingezogen fühlen.

Es bleibt die Frage, ob die beiden einfach ein bisschen verrückt sind so wie es Künstler eben sind, oder ob dem Rest der Welt die Schönheit der Fantasie schlichtweg verborgen bleibt. Vielleicht sitzt auch in jedem von uns die Angst, sich von dieser magisch angehauchten Welt mitziehen zu lassen und nicht mehr heraus zu finden. Als Preis dafür büßen sie jedoch die Freiheit des Geistes ein, die jeder Künstler braucht.