Viel versprechender Klappentext, aber enttäuschende Leseprobe

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annajo Avatar

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Laura Paddington begegnet auf einer Vernissage dem surrealistischen Künstler Harry Winter. Schon sein erster Satz bezieht sich auf Sex, die Show für seine Ausstellung wird dann noch bizarrer. Eine als Elfe verkleidete Frau schließt einen Phallus in einem Tabernakel ein. Damit will Winter der Liebe entsagen, um sich der Kunst zu widmen, doch bereits in der ersten Nacht wird er auf die Probe gestellt, als er mit Laura spontan nach Cornwall fahren. Laura ist selbst Künstlerin und will von Winter lernen.

Beide Charaktere waren mir die gesamte Zeit über unsympathisch. Ich hätte beinahe schon die Leseprobe abgebrochen. Die Einstiegsszene ist bizarr und beide Charaktere benehmen sich im Folgenden auch recht vulgär. In der Leseprobe fehlte mir jeglicher Bezug zum zeitlichen Hintergrund, sodass sie auch heute hätte stattfinden können und nicht weniger skandalös gewesen wäre. Die Anekdote zum Ende der Leseprobe hin, in der Winter für seinen Vater die Wirklichkeit der Fantasie anpasst, fand ich sehr schön und auch so hat Prange auf den letzten Seiten schöne Gedanken, Weisheiten und Aussagen verpackt. Die beginnende Liebesgeschichte wiederum stieß mich ab, zum einen weil Harry Winter so alt ist, zum anderen, weil er so gar nicht den Vorstellungen entspricht, derer es für mich in dieser Beziehung bedarf. Der Klappentext klingt äußerst interessant, jedoch befürchte ich, dass auch im weiteren Verlauf der Geschichte alles bizarr und surrealistisch bleibt und so verzichte ich lieber darauf, mich auf dieses Experiment einzulassen, da eine Enttäuschung absehbar scheint.