Drehscheibe Provence

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owenmeany Avatar

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In Einzelschicksalen manifestiert sich Weltgeschichte, und Südfrankreich war während der Zeit des Nationalsozialismus eine Drehscheibe deutscher Exilanten. Wenn man dort reist, wird man in vielen Ortschaften Gedenkstätten der Resistance finden. Anna Seghers hat in ihrem Roman "Transit" das nervenaufreibende Warten europäischer Intellektueller auf die Ausreise in das rettende Amerika dargestellt.

Mit dem Anspruch des Unterhaltungsautors dagegen vermittelt Peter Prange eine Vorstellung der damaligen politischen Verwicklungen und der daraus resultierenden menschlichen Schicksale. Sicherlich sind die zentralen Figuren Laura und Harry über die Maßen illuster gezeichnet. Doch die Situationen sind derartig einfallsreich komponiert, dass sie einen mitreißen, wie z.B. die Szene, in der Laura für Harrys Freunde in Paris ein Menü zubereitet und diese mit einem ganz besonderen Nachtisch überrascht. Auch die Beziehung Harrys zu der reichen kunstliebenden Amerikanerin ist menschlich schlüssig und nachvollziebar. Über dem Geschehen liegt bei aller Tragik ein tief empfundenes Flair von Zeit und Ort.

Ich habe das Hörbuch von Anfang bis zum Schluss mit großer Spannung und Rührung verfolgt.