Himmelsdiebe

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Himmelsdiebe ist das schönste, zärtlichste Buch, das ich seit langen gelesen habe. Ich konnte damit nicht aufhören und habe es so an einem ganzen Tag gausgelesen. Die 20jährigen Laura lernt auf einer Ausstellung den doppelt so alten Künstler Harry Winter kennen. Es beginnt eine hemmungslose Liebe, sie läßt alles liegen und stehen und geht trotz des Widerstandes ihrer Eltern mit Harry nach Paris. Dort leben sie mehr recht als schlecht in einer kleinen Wohnung am Montmartre. Sie malen, sie lieben, sie verzeihen einander alle Sünden, die in Form seiner früheren Frau Florence und ihres Stierkämpfers erscheinen. Als es wegen des Krieges zu gefährtlich für den deutschen Malet wird, ziehen sie in eine kleine alten Hütte aufs Land. Dort leben und lieben sie sich wie im Himmel. Sie haben überirdische Erlebnisse, bauen Wein an und verbringen ihre Abend bei Lulu in einem alten Gasthaus.

Das Glück währt so lange, bis Harry inhaftiert wird. Er wird als Staatsfeind angesehen. Von diesem Tag an verliert Laura den Bezug zur Wirklichkeit. Sie glaubt schwanger zu sein und kommt in ein Irrenhaus. Lange sehen sich beide nicht mehr. Harry heiratet eine Kunstmäzänin und geht mit ihr nach Amerika, Laura gibt ihrem Stierkämpfer Roberto das Jawort. In dem ganzen Buch zieht sich ein roter Faden, der übre Lauras Unterleibserkrankung spricht.

Sie können nicht miteinder aber auch nicht ohne einander. Plötzlich erscheint Laura in dem Buch unheimlich kank, Harry ist in seiner Ehe sehr sehr unglücklich. Dann wird in Amerika eine Ausstellung über entartete Kunst gegeben. Laura und Harry treffen sich noch einmal, denn sie haben während ihrer gemeinsamen Zeit einen Liebesteppich aus vielen einzelnen Elementen gemalt. Sie treffen sich noch einmal in der Nacht, um den Teppich aufzuhängen. Dann lieben sie sich noch einmal. Und man meint, Laura hat wegen ihrer schwerern Krankheit von ihm Abscheid genommen.

Doch dann die letzten Seiten des Buches. Irgendein Pawel umart Laura und sie sagt ihm,  das sie Mutter wird.

Das Buch ist überaus schön, romantisch und auch leicht erotisch geschrieben. Die Naturschilderungen sind derart scharf gezeichnet, dass man sich die Berge, den Fluß vorstellen kann. Die Liebe der beiden verzaubert jeden Leser. Und auch die Krankheit, von der im Buch immer wieder gesprochen wird, macht dem Leser sehr zu schaffen. Aber dann der abrupte Schluß? Laura bekommt ein Kind von einem anderen Mann. Hat sie Harry vollkommen vergessen?

Schon das Cover mit den beiden Verliebten lädt einem zum Träumen ein. Peter Prange hat mit diesem wundervollen Buch ein Meisterstück geschaffen. Es läßt sich nur hoffen, dass das Buch ein Bestseller wird. Ich werde es jetzt ein zweitesmal lesen. Lange konnte ich nicht in einem so wunderbaren Buch schwelgen und den ganzen Alltag vergessen. Man beneidet Harry und Laura. Und was mich so fasziniert, ist der wunderbare Teppich, den sie mit der Macht ihrer Liebe "gewebt" haben.

Ich werde dieses Buch noch vielen lieben Freunden zum Lesen geben. Ein Märchen für Erwachsene.