Himmelsdiebe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
elohym78 Avatar

Von

Stark wie der Tod ist die Liebe

Himmelsdiebe erzählt die Geschichte von Harry und Laura. Die beiden begegnen sich in London auf eine Ausstellung Harrys und finden im anderen sofort einen Seelenverwanten. Obwohl Harry wesentlich älter ist, brennen die beiden nach Frankreich durch. In einem kleinen Ort errichten sie sich ihr Zauberhaus und verleben eine Zeit fern der Wirklichkeit, nah des Wahnsinns miteinander. Sie lassen sich fallen, leben nur noch für den anderen und ihre Malerei. Nie nüchtern, nie in der Realität. Der Zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Doch dies dringt erst zu ihnen, als Harry als deutscher Aufwiegler verhaftet und in ein Zwangslager verbracht wird. Lauras Abstieg zurück in das wahre Leben beginnt. Dank ihrer Freundin Geraldine gelingt ihr die Flucht über Spanien und schließlich nach Amerika. Auf dem Weg dorthin heiratet sie Roberto, um endlich von Harry los zu kommen. Harry sucht Trost bei der reichen Amerikanerin Debbie, die seine Förderin und spätere Ehefrau wird.

Peter Prange hat einen sehr gefühlvollen Roman geschaffen. Die Liebenden Harry der Zauberer und Laura seine Windsbraut sind meisterhaft ausgearbeitet. Man lebt, leidet und hofft mit den beiden. Der Leser ist gefangen in dem Wahnsinn der Liebe, die die beiden umfängt und driftet mit ihnen in eine andere Welt. In eine Welt, in der nur noch der andere zählt, die totale Aufgabe der Realität.

Sehr gut ist dem Autor die Verknüpfung zu dem Zeitgeschehen gelungen. Die Wirren und Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs, die Hoffnungslosigkeit, die Verbohrtheit der Nazisympahtisanten und die kleinen Hoffnungsschimmer, die immer dort auftauchen, wo keiner mit gerechnet hätte.

Gut fand ich auch die Nebenfiguren. Sie wurden nicht nur am Rande beschrieben, sondern mit in die Liebesgeschichte eingearbeitet. Neben Bobby, Harrys Sohn und den neuen Partnern der beiden, kommen auch die bekannten Künstler nicht zu kurz oder die Nachbarschaft um ihr Zauberhaus. Kleine Figuren, wie der Briefträger werden plötzlich groß.

Der Schreibstil ist eine Mischung aus Romanerzählstil und Zeitgeschehen. Genau dies macht das Buch für mich so richtig lesenswert. Man hat das Gefühl, dass die Geschichte, so wie sie geschrieben wurde, tatsächlich wahr sein könnte.

Mein Fazit: Eine Hommage an die Liebe! Absolut lesenwert!