Lustig, depressiv oder beides?

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Die Beschreibung der täglichen Morgenroutine eines Familienvaters und Journalisten stimmt depressiv. Daran kann auch die gewollt witzige Sprache nichts ändern.

Diese Routine wird, nur kurzfristig, unterbrochen, als er beim Brötchenholen einen toten Penner findet. Welche traurige Lebensgeschichte er diesem andichtet, zeigt, dasss er selbst sich auch nicht gerade in Hochstimmung befindet.

Sein Arbeitsalltag lässt alles vermissen, was ein Arbeitsleben interessant gestalten könnte: Eine nützliche Aufgabe oder nette Kollegen. Die "Aufgabe" besteht in der Füllung von Leere mit Inhalten, ohne wesentliche Funktion: Wenn wir gerade nichts über einen echten Prominenten zu berichten haben, müssen wir eben einen unechten konstruieren. Die "netten" Kollegen sind scheinheilig und üben Kritik nicht direkt aus, sondern rennen gleich zum Vorgesetzten. Wer da keine Depressionen bekommt, ist selber schuld!

Das könnte ein richtiges Drama werden, dazu passt die Sprache aber nicht. Die Sprache reiht einige witzige Redewendungen aneinander, aber weil immer diese unzufriedene Stimmung herrscht, kann man nicht wirklich darüber lachen.

Schade, dass der Autor sich so gar nicht entscheiden konnte, was er nun schreiben will. Ich kann ganz klar entscheiden, dass ich das nicht weiterlesen möchte!

 

 

meldsebjon