Ein wunderschönes Märchen

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sinsa Avatar

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Schon lange hab ich kein so schönes Fantasybuch mehr gelesen. Ich freue mich auf die Fortsetzungen! 

Das Buch ist wunderschön aufgemacht und in viele kleine Kapitel unterteilt. Dies hindert aber den Lesefluss nicht, sondern macht einfach immer wieder Spaß auf mehr. Die Story ist sehr flüssig geschrieben, die Sprache etwas altertümlich, was aber genau zur Geschichte passt. Ein Buch, das auch durch Sprache und Grammatik für etwas anspruchsvollere Fantasyleser gemacht ist und nicht nur aus Dreiwortsätzen besteht, sondern durchaus auch mal verschlungene Bandwurmsätze und sogar Fremdworte verwendet. Das hat mich sehr gefreut.

Zum Inhalt:

In der modernen Welt leben 2 Völker friedlich nebeneinander her: Die Hydden - das kleine Volk - und die Menschen. Wobei die Menschen nichts von der sie umgebenden Hyddenwelt ahnen. die Hydden dagegen leben in den Ritzen und Spalten, den Schatten und verborgenen Ecken der Menschenwelt. Wie man sich das ganze praktisch vorstellen muss, das die Menschen nichts von dem verborgenen Treiben mitbekommen, sei dahingestellt - dafür ists eben Fantasy. Außerdem nutzen die Hydden neben den Verkehrswegen auch die Abfälle der Menschen, verwenden abgelegte Schreibtische, alte Autoreifen und weggeworfenen Abfallsäcke für ihre ganz eigenen Zwecke, manchmal auf wunderliche Weise: So stülpt sich Bedwin Stort eine Plastikeinkaufstüte, in die er ein Loch für die Nase gemacht hat, über den Kopf, um sich vor Regen zu schützen - dabei schauen nur noch seine Füße unten aus der Tüte - eine witzige Vorstellung.

Jack, ein bei den Hydden geborenes Kind, hat einen genetischen Defekt, der dazu führt, dass er so groß wie ein Mensch wird. Kinder, die diesen Defekt haben, werden von den Hydden misstrauisch betrachtet und in der Regel noch als Babys getötet. Doch für Jack hat das Schicksal - die Wurd, wie die Hydden sagen - etwas anderes bestimmt. Und so wird er von seinen Clanführern geretten, nach England verbracht und dort bei den Menschen "versteckt". Wie eigentlich der Plan war und wieso man gerade die Telefonnummer von Arthur Foale in seinem Rucksack versteckt, wird nicht ganz klar. Vielleicht sollten Arthur und seine Frau Jack adoptieren, aber dazu sollte es nicht kommen. Denn auf dem Weg von einem Waisenhaus ins andere gerät Jack in einen Autounfall, der ihn eigentlich töten soll, und der dazu führt, dass er schwere Verbrennungen davonträgt. Dieser Autounfall führt aber dazu, dass er Katherine kennenlernt, die er Jahre später wieder trifft und lieben lernt. Jack und Katherine verbindet ein starkes Schicksal, dass sie beide gemeinsam meistern lernen. Im Verlauf des Buches ändern Katherine und Jack ihre Größe und werden von Menschen zu Hydden. In der Hyddenwelt finden sie viele neue Freunde und lernen viel über das Schicksal, dass ihnen bevorsteht. Denn Imbolc, Friedensweberin, die Beschützerin von Menschen und Hydden ist am Ende ihres langen Lebens angekommen. Sie soll von ihrer "Schwester" der Schildmaid abgelöst werden. Die Schildmaid wird am ersten Tag des Sommers geboren und ihrem Schicksal entgegensehen.

Welche Abenteuer Jack und Katherine bis dahin erleben, müsst ihr selbst nachlesen. Ich bin der Meinung, es lohnt sich!