Tolle Verpackung, mittelprächtiger Inhalt

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regenprinz Avatar

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Vorneweg: Ich lese ab und zu gerne mal Fantasy (zuletzt hat mich z.B. Patrick Rothfuss absolut begeistert), aber ich bin kein eingefleischter Fan des ganzen Genres und habe dieses Buch auch nur versehentlich bekommen. Das ist vielleicht für meine Rezension wichtig.

Das Buch selbst sieht m.E. klasse aus, wie eigentlich alle Bücher dieses Verlages, und die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Leider fand ich dann den Inhalt nicht annähernd so gelungen. Für mich muss es keine rasante Action sein, um ein Buch spannend zu machen, aber hier fehlte mir die Spannung allerorts. Die Geschichte kommt geradezu behäbig daher, verliert sich oft in Nebensächlichkeiten (muss denn auch bei unwichtigen Nebenfiguren ständig detailgetreu die Kleidung beschrieben werden?) und wenn es mal ein bisschen aufregend zu werden droht und eine Hauptfigur in Gefahr gerät, kommt schwuppdiwupp die Friedensweberin vorbei und wehrt die fliegenden Pfeile ab oder schläfert das wilde Tier ein. Das fand ich dann doch ziemlich ärgerlich.

Die Grundidee mit der Hyddenwelt, versteckt in unserer realen Welt, ist nett. Warum nun gerade Birmingham eine besondere Rolle spielt oder der deutsche Harz erschloss sich mir nicht, aber vielleicht verstehen das andere Leser besser, die den Autor bereits kennen. Ich fand es jedenfalls durchaus interessant und ansprechend, die Fantasywelt und damit die Handlung mitten in der realen Welt anzusiedeln. Die schützenden Windspiele fand ich da ein besonders schönes Element.

Bei der Charakterzeichnung fehlt mir ansonsten schlicht die Tiefe. Keine der Figuren berührt mich wirklich, ich teile ihre Emotionen nicht, ich fiebere nicht mit ihnen mit. Insofern gab es also leider gar nichts, was ich an diesem Buch wirklich fesselnd fand. Inhaltlich daher eher 2 Sternchen, das dritte gibt's fürs Cover.