Der König der Spannungsbögen ist zurück

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"I Am Death - Der Totmacher" ist der neueste Roman von Chris Carter, den ich für mich als den König der Spannungsbögen bezeichne. Die relativ kurzen Kapitel, der Wechsel der Perspektive und des Handlungsortes im nächsten Kapitel und die offenen Fragen, die zum vorangegangenen Teil der Handlung in der Luft hängen erzeugen innerhalb der ersten paar Seiten einen rasanten Spannungsaufbau, der den Leser förmlich dazu zwingt, weiter zu lesen.

Mit den beiden Ermittlern, Carlos Garcia und Robert Hunter, liefert Chris Carter zudem ein Ermittlerteam, dass dem Leser im Verlauf der Buchreihe ziemlich ans Herz gewachsen ist.

Dass es in "I Am Death - Der Totmacher" wohl um einen Verbrecher geht, von dem die Opfer, die er sich auswählt, erst einmal keine Gefahr vermuten und es sich bei diesen Opfern, gemäß den Kapiteln der Leseprobe, um Kinder handelt, ist besonders erschreckend. Als Nicole dem vermeintlichen Cousin von Audrey in der Küche des Hauses begegnet, in dem sie auf einen kleinen Jungen aufpasst, während Audrey und James (die Eltern) ausgegangen sind, ist sie zwar zunächst erschrocken, allerdings verfliegen sowohl Schreck als auch Misstrauen relativ schnell.

Ähnlich ergeht es Ricky, einem durch seine Mitschüler gemobbten Jungen aus bescheidenen Verhältnissen, dessen Vater trinkt und seinen Sohn verprügelt. Auch er vertraut einem Fremdem auf der Straße, einem Anzugträger, der ihm zu Hilfe kommt, als ein paar seiner Mitschüler ihn auf dem Nachhauseweg mit dem Fahrrad zu Fall bringen und er sich dabei verletzt. Der Fremde überredet den Jungen, zu ihm ins Auto zu steigen.

Ich denke, dass Captain Blake mit Carlos Garcia und Robert Hunter über einen der beiden oder gar beide Fälle sprechen möchte, als sie die beiden in ihr Büro bestellt. Leider lässt die Tatsache, dass Garcia und Hunter im Morddezernat I beschäftigt sind, die Vermutung nahe liegen, dass etwas Furchtbares geschehen ist.

Die Leseprobe lässt viele Fragen offen: Werden beide Jungen von demselben Mann entführt? Es scheint jedenfalls so. Was ist mit Nicole passiert, nachdem das Telefonat mit Audrey abbricht? Weshalb kam der Mann Nicole bekannt vor? Woher kannte sie ihn?

Die Leseprobe endet nach dem vierten Kapitel und dem Anfang des fünften - mit Ricky habe ich nach dem ersten Absatz einfach nur unglaubliches Mitleid und hoffe, dass die schreckliche Geschichte doch noch gut für ihn ausgeht. Denn irgendwie erinnert er mich an Robert Hunter, auch wenn dieser einen liebevollen Vater hatte. Aber beide sind hochbegabt, haben Klassenstufen in der Schule übersprungen und hatten es daher nicht leicht...

Jetzt müsste ich nur noch ein bisschen Glück bei der Auslosung haben, denn ich möchte unbedingt weiter lesen. Die Leseprobe verdient jedenfalls meiner Meinung nach 5 Sterne!