Packend!

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heather_h Avatar

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*INHALT*
Dieser Fall bringt Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs an ihre Grenzen:
Sie werden zu einem Club im Hamburger Rotlichtmilieu gerufen, dort finden sie eine Leiche - doch es ist nicht irgendwer, sondern ein Kollege. Keine 24 Stunden später ist eine weitere Kollegin tot, und das Team rund um Jörg Albrecht routiert, um den Mörder zu schnappen. Doch sie haben kaum Anhaltspunkte. Im Grunde könnte der Mörder gerade neben ihnen stehen - sie wüssten es nicht.

Erst nach und nach gewinnt das Bild an Klarheit; mit jedem neuen Toten, der den Ermittlern quasi vor die Füße gelegt wird, verdeutlicht sich der Hinweis auf eine Mordserie, die bereits vor mehr als 20 Jahren stattfand. Doch der damalige Mörder kann es nicht gewesen sein, er wurde verhaftet, hat gestanden und befindet sich nach Ablauf seiner Haftstrafe in Sicherheitsverwahrung.
Erst viel zu spät dämmert den beiden Ermittlern, dass sie mitten in einem Katz- und Maus-Spiel sind, und die deutlich schlechteren Karten auf der Hand haben...

*MEINE MEINUNG*
Ich hatte den zweiten Band rund um das Team Albrecht und Friedrichs bereits gelesen und für sehr gut befunden, daher habe ich mir auch dieses Buch gekauft. Im Nachhinein finde ich es ein wenig schade, dass ich sie in umgekehrter Reihenfolge gelesen habe, doch für das Verständnis ergeben sich daraus keine Konsequenzen.

Stephan M. Rother ist ein Meister des Spannungsbogens; er baut ihn von Beginn an auf - gleich der erste bestialische Mord lässt einen erschaudern - und hält ihn konstant bis zum Ende. Bis kurz vor Schluss hatte ich keinen blassen Schimmer, wer der Mörder sein könnte, und das macht es wenig vorhersehbar, die Wendung am Schluss umso überraschender.

Auch die Figuren mag ich gut leiden. Albrecht und Friedrichs haben jeweils mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, doch zusammen sind sie ein gutes Team. Ich fand nur schade, dass die Zusammenarbeit nicht immer reibungslos funktionierte und manchmal anscheinend nicht genug Vertrauen da war, um den Gegenüber in die eigenen Gedanken einzuweihen. Doch auch das war als Spannungselement gut und authentisch eingebaut.

Der Schreibstil begeistert mich - Die Szenen aus Hannahs Sicht sind in der Ich-Perspektive geschrieben; dadurch sieht man gleich an den ersten Sätzen eines neuen Abschnittes, aus wessen Sicht er geschrieben ist. Zudem hält der Autor sich nicht mit viel Schnickschnack auf, sondern bringt die Dinge zügig auf den Punkt.

Insgesamt kann ich nur sagen: ein toller, nervenaufreibender und spannender Thriller, den ich jedem Fan des Genres nur wärmstens empfehlen kann!