Drollig und schaurig

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Zur Leseprobe: Ich fürchte, ich finde gerade ebenfalls Anzeichen eines Freaks an mir, denn ich fand diese Leseprobe wirklich eher zum Lachen als erschreckend. Vielleicht liegt es an meiner Vorliebe für schrägen, britischen Humor, der gerne auch mal ein bisschen schwarz sein darf, aber ich gestehe, dass ich diese Art von Witz nicht unbedingt bei einem Amerikaner erwartet habe. Alles in allem lässt einen die Leseprobe auf einen unterhaltsamen, leicht morbiden Thriller schließen.

Zur Hörprobe: Der Sprecher versteht es, den Grusel gut zu transportieren. Wenn er die Gedanken des Ich-Erzählers wiedergibt, legt er genau die richtige Menge an Prickeln in die Stimme, so dass sich die Härchen im Nackenbereich aufstellen. Seltsamerweise fand ich dadurch diesen Teil des Vorablesen-Häppchens viel schauriger.

Fazit: Es ist seltsam, wie ein guter Sprecher etwas ganz Anderes aus einer geschriebenen Vorlage herauskitzeln kann, als meine eigene Phantasie es beim Lesen vermochte. Beide Fassungen gefallen mir, aber auf unterschiedliche Weise: Einmal bitterböser Humor mit Splattercharme, einmal Gruselthriller mit Lachen, das die Mundwinkel einfriert.