Ein Thriller der etwas anderen Art

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leseratte64 Avatar

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Wir lernen den jungen John kennen. Ein etwas seltsamer Kerl. Seine Mutter arbeitet in einem Bestattungsunternehmen und für John scheint es das normalste von der Welt zu sein, bei den Vorbereitungen einer Beisetzung an der Leiche mitzuarbeiten. Er fühlt sich als Freak. Als "nicht normal". Er hat für sich selbst Regeln aufstellt: Benimm dich "normal", so dass Mum nicht denkt, ich wäre ein Freak. Immer, wenn ich wütend bin sag was nettes über die andere Person, so dass es nicht eskaliert. Denke nicht daran, wie es wäre den Gegenüber aufzuschlitzten. Nicht, wie er wohl von innen aussieht....

Oje, für diese LP ist es garnicht so einfach, einen Eindruck zu verfassen. Ich glaube, ich bin ein wenig verwirrt, irritiert und raltos. Die ganze Stimmung ist eher kurios, seltsam. Es ist Helloween. Herbst. Eine düstere, dunklerwerdende Zeit. Und dann kommt da auch noch John mit ins Spiel. Er hat eine eher gespaltene Persönlichkeit. Zum einen will er nach Außen hin als normal gelten, so dass seine Mutter keinen verdacht schöpft und ihn zwingt, sich sozial mehr zu engagieren, jedoch sind seine Gedanken alles andere als Normal. Es sollte zumindest nicht normal sein, sich vorzustellen, wie man einen Gleichaltrigen aufschlitzt und ihn sich von innen ansieht. Er ist fasziniert vom Serienkiller in der Stadt (ein Serienkiller, der bisher "nur" 2 Menschen umgebracht hat) Er erstellt Profile und denkt viel darüber nach, wieso er dem einen einen Arm abgetrennt hat, dem anderen eine Niere entnommen hat. Man stellt sich die Frage, ob viell. John der Serienkiller ist. Nicht nur wegen des Titels des Buchs, sondern, weil er zB einfach so sagt "Bist du der Killer?", als er ganz alleine war. Dann noch die komischen Mordgedanken.

Eine interessante und spannende Art, diese Geschichte zu erzählen. Man will doch wissen, wer der Mörder ist und was John damit zu tun hat? Ein Thriller der anderen Art, würde ich sagen.