Was geschah mit Libby?

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gesil Avatar

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_Libby und May werden als Fünftklässlerinnen zu Freundinnen, als sie zur gleichen Zeit nicht am Sportunterricht teilnehmen können. Gemeinsam erfinden sie den Comic „Princess X“, der ein jähes Ende findet, als Libby bei einem Unfall ums Leben kommt, denn Libbys Vater hat alle Unterlagen zu einem Secondhandladen geben lassen. Drei Jahre später sieht May einen Aufkleber an einem Shopfenster, der Princess X darstellt und stößt in der folgenden Zeit auf weitere Graffitis und eine Webseite im Internet, doch wer hat die Bilder gezeichnet? Hat jemand die alten Unterlagen der Mädchen gekauft und erzählt ihre Geschichte neu oder ist Libby womöglich doch noch am Leben?_

Eigentlich bin ich nicht so der große Fan von Jugendliteratur, doch hier wird die Geschichte der beiden Mädchen Libby und May wie ein Krimi aufgezogen und May macht auf mich durchaus schon einen recht erwachsenen Eindruck, sodass ich die Leseprobe gern gelesen habe. Besonders gefallen mir die Zeichnungen von Princess X, denn sie lockern die ganze Geschichte auf, sodass ich es beinahe plastisch vor Augen habe, was damals mit Libby passiert sein könnte – oder der unbekannte Zeichner / die Zeichnerin dieses zumindest annimmt. Dass die Eltern May über das, was mit ihrer Freundin wirklich passiert ist, belogen haben, empfinde ich einerseits als starken Tobak, weiß aber nicht, ob ich in ähnlicher Situation nicht auch so gehandelt hätte, denn schliesslich wollen wir alle jene beschützen, die wir lieben. Den Schreibstil von Cherie Priest empfinde ich als leicht und eingänglich, auch wenn es das Thema sicherlich nicht ist. Gern möchte ich erfahren, wie es mit May und ihren Eltern, die ihr so wichtige Dinge verschwiegen haben, weitergeht, ob Libby noch am Leben ist und – nicht zu vergessen – ob jemals geklärt wird, wer auf das Auto geschossen hat.